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Eine Schande für ganz Europa

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Von Schimmel befallene Zellen, verstopfte Toiletten, kein Licht, keine Seife – die Rede ist nicht von einem Gefängnis in einem Dritte-Welt-Staat, sondern von den Flüchtlingslagern des EU-Mitgliedstaates Griechenland. Das Fass zum Überlaufen brachte nun die Entscheidung griechischer Behörden, die maximale Dauer der Abschiebehaft in den Lagern von zwölf auf 18 Monate zu verlängern. Infolgedessen sind in einem Abschiebelager für illegale Einwanderer nahe Athen gewaltsame Proteste der Insassen ausgebrochen. In ihrer Verzweiflung und Wut legten die Flüchtlinge Feuer und warfen mit Steinen.

Angesichts ihres monotonen Alltags unter katastrophalen hygienischen Bedingungen sind solche Reaktionen auch in Zukunft nicht auszuschließen. Allerdings ist Griechenland aufgrund der eigenen Sparzwänge und mehrerer Hunderttausend Flüchtlinge, die unter menschenwürdigen Bedingungen versorgt werden müssen, mit dem Problem hoffnungslos überfordert und kann nur unzureichend reagieren.

Will die EU sich nicht in Verruf bringen, muss sofort gehandelt werden. Es werden dringend Gelder für neue Unterkünfte und Fachleute benötigt. Andernfalls wird die Asylpolitik Griechenlands zur Schande für ganz Europa.