Nach den Präsidentenwahlen war es um Bamako ruhig geworden. Keine Meldungen über Erfolge oder Niederlagen waren aus dem afrikanischen Staat zu vernehmen: gähnende Leere, so weit das Auge reicht. Die jüngste Verteidigungsstrategie zeigt aber, dass sich sehr viel – Negatives – in dem afrikanischen Staat tut. Attentate, Geiselnahmen, eine destabilisierte politische Landschaft und alles andere als eine nationale Versöhnung bestimmen den Alltag. Selbst der neu gewählte Präsident Ibrahim Boubacar Keïta zeigt bislang kaum mehr Verständnis als seine Vorgänger für die Anliegen der Tuareg im Norden.
Was gleichzeitig vergessen wird, ist das Leiden der Tausenden Menschen, die vor den Unruhen in Mali geflüchtet sind und ihr Zuhause zurückgelassen haben. Von über 200.000 Flüchtlingen soll die Rede sein. Wie der jüngste Militärschlag zeigt, dürfte eine friedliche Rückkehr für diese Menschen kaum möglich sein. Und aus politischer Perspektive nicht weniger problematisch: Was sind die Legislativwahlen vom 24. November und 15. Dezember wert, wenn so viele Menschen gar nicht an den Wahlen teilnehmen können?
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