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Ein zeitloser Traum

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Eine schwarze Mittelklasse hat sich gebildet, Amerika hat einen schwarzen Präsidenten und die Zahl schwarzer Hochschüler hat sich seit 1963 verdreifacht. Hat sich damit der Traum Martin Luther Kings erfüllt?

Wohl kaum. Trotz dieser Verbesserungen ist es noch ein weiter Weg bis zur Chancengleichheit, denn erschreckende Statistiken haben auch im Amerika des 21. Jahrhunderts noch Bestand. So ist die Arbeitslosenquote unter Afroamerikanern mit 12,6 Prozent fast doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt. Selbst der Kampf um das Wahlrecht wird für Schwarze wieder aktuell. Im Juni dieses Jahres hat das Oberste Gericht den Voting Rights Act aus dem Jahr 1965, der zum Ziel hat, die Teilnahme von Minderheiten an Wahlen sicherzustellen, gekippt.

Allerdings betrifft der Grundgedanke der Freiheitsrede von Martin Luther King nicht nur die USA. Auch in Europa gibt es immer noch Rassismus und Ungleichheit. Man denke an ausländerfeindliche Parteien wie Frankreichs Front national, die Partei für die Freiheit in den Niederlanden oder an den Terrorismus der NSU in Deutschland. Der Kampf für Gleichheit und Freiheit ist weder in Europa noch in den USA oder dem Rest der Welt gewonnen. Der Traum des schwarzen Visionärs Martin Luther King bleibt somit leider zeit- und grenzenlos.