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Ein komischer Fall

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Der Doping-Fall Frank Schleck ist abgeschlossen. Das gestrige (03.04.13) Ende ist so komisch wie der ganze Fall von Beginn an.

Bereits das gefundene Mittel ist komisch, weil „altmodisch“ in den modernen Doping-Praktika; die Menge ist komisch, weil extrem gering; der Tag des Bekanntwerdens verläuft komisch, weil Schleck gleich auf fremdes Einwirken und „empoisonnement“ plädiert – eine Vergiftungs- und Verschwörungstheorie, die bei der Verhandlung so schnell aufgegeben wird wie sie am Tag selbst in die Welt gesetzt wurde.

Komisch auch, dass der Radsport-Weltverband UCI keinen Einspruch einlegt, obwohl er bei den Verhandlungen als Beobachter mit am Tisch saß und die schärfste Strafe – sowohl die Sperre betreffend als auch finanziell – verlangte. Nachzulesen im Urteil. Und dann kommentarlos die Einspruchsfrist verstreichen lässt. Wenigstens wartete die Welt-Anti-Doping-Agentur nicht bis zum letztmöglichen Datum und erklärte das Warten am Mittwoch für beendet.

Komischerweise aber auch ohne Begründung und ohne darauf einzugehen, dass Schleck die Hälfte seiner Sperre gemäß Regeln nach dem Datum des Urteilsspruchs (30. Januar) absitzen müsste und demnach bis zum 30. Juli, und nicht wie angenommen bis zum 14. Juli, gesperrt wäre. Der Fall ist also beendet, und doch noch nicht ganz geklärt. Komisch.