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Ein Gesetz für Bonzinnen

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Während in vielen Ländern Europas gegen die Austäritätspolitik, die zunehmend zu Verarmung führt, demonstriert wird, kümmert sich die EU um die Frauenquote in börsennotierten Unternehmen.

Am gleichen Tag, an dem in vielen Ländern Europas mit Streiks und Demonstrationen ein Zeichen gegen die Austeritätspolitik ihrer Regierungen und der damit einhergehenden zunehmenden Verarmung gesetzt wird, kümmert sich die Europäische Kommission um die „gender balance“ in den Reihen der bestens honorierten Verwaltungsräte börsennotierter Unternehmen in der Union. Darauf haben vermutlich Millionen von Frauen in Europa gewartet: endlich eine Chance für den Karrieresprung. Damit können die Frauen nun auch vieles besser ertragen, im Arbeits- wie im Privatleben. Etwa dass für viele von ihnen die Entlohnung immer noch nicht die gleiche ist wie für die männlichen Kollegen; dass wegen der Schwangerschaft die Beförderung doch nicht geklappt hat, bis auf Jahre hinaus. Oder dass sie es sind, die in den meisten Fällen als Alleinerziehende eigentlich noch gar nicht daran gedacht haben, dass sie in solch illustre Gremien aufsteigen können. Zwar dürfen die Frauen bei ungewollten Schwangerschaften noch längst nicht über ihren Körper entscheiden. Dafür könnten ihnen aber bald Plätze in den Aufsichtsratsetagen der rund 5.000 Unternehmen in Europa freistehen, für die nun eine Quote eingeführt werden soll. Davon wird aber nur eine elitäre Minderheit profitieren können. Hauptsache aber, die bekommt erst mal ihre Chance zum Aufstieg.