Dies ist natürlich eine Entscheidung, deren Ursprung in der Erhöhung der Mehrwertsteuer im elektronischen Handel zu suchen ist. Einen großen Umzugswagen braucht der Videoverleiher aber eigentlich nicht zu bestellen. Das Unternehmen begnügte sich bis dato – wie so manch anderer – mit einem angemieteten Büroraum in einem Geschäftszentrum. Denn Netflix hat bislang seine Infrastruktur – samt Arbeitsplätzen – eben in den Niederlanden aufgebaut.
Ob dies demnach das Ende aller Aktivitäten in Luxemburg sein wird, bleibt abzuwarten. Noch befand sich der Videoverleiher erst im Aufbau in Europa. Noch könnte die eine oder andere wirklich substanzielle Aktivität hierzulande angesiedelt werden. Und sei es nur, dass der Filmdrehstandort Luxemburg für die hauseigenen Serien genutzt wird.
Der Weggang des Videoverleihers schmerzt demnach die Wirtschaft nicht wirklich. Für den Wegfall der Steuererträge kann auch er nichts. Es bleibt dabei: Solange aus Briefkastenfirmen keine Standorte werden, können sie ohne Weiteres abgezogen werden. Und nicht einmal dies ist eine Garantie für den Verbleib einer Firma, es sei denn, sie findet hier, was sie sonst nirgends bekommt.
Sascha Bremer
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