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Der WahlflüstererDP und Koalitionspartner 

Der Wahlflüsterer / DP und Koalitionspartner 
Der Wahlflüsterer macht sich ab in die Ferien. Zeitung lesen, sich informieren, wird er trotzdem. Foto: Jens Büttner/zb/dpa

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Es bleibt spannend, denkt der Wahlflüsterer. Während die einen auf kommunaler Ebene noch Wunden lecken, wetzen andere auf Landesebene längst die Messer. Ihr Benehmen ist verständlich. Der Wahlflüsterer hört von Umfragen, die von Ilres gemacht, aber jetzt nicht veröffentlicht werden. Wohin sich der Wind letztendlich nach dem Wahltermin im Oktober dreht, zeigen diese Umfragen nicht. Aber sie weisen einen möglichen Trend auf.

Die Piraten scheinen euphorisch, wähnen sich gar in einer Regierung. Die DP wirke siegessicher, heißt es. LSAP, ADR, Linke und CSV seien leicht nervös. Die Christsozialen mehr denn andere. Nein, Luc Frieden beharre nicht auf dem Posten des Premierministers. Er würde die CSV um fast jeden Preis zurück in die Regierung bringen wollen, ob mit LSAP oder DP. Eine Zweierkoalition also. Aber was geschieht, wenn Gambia eine Mehrheit im Parlament erhält, wenn die DP jene Sitze wettmacht, welche die Grünen aufgrund der „geheimen“ Umfragen zu verlieren scheinen? Macht die augenscheinlich eingeschweißte Dreiertruppe dann trotzdem weiter?

Ja, es bleibt spannend. Und es wird weiter gekämpft. Auf Standorten, die als Nebenschauplätze gelten könnten, wenn nicht politische Mächte mit im Spiel wären. Beispiel TICE, der Bustransport innerhalb der Südgemeinden. Die Ankündigung, dass die Konvention zwischen Staat und Gemeinden Ende 2024 ausläuft, bringt Gewerkschaften und verschiedene Parteien auf die Barrikaden. Motto: Alle gegen „déi gréng“.

Unvoreingenommen muss der Wahlflüsterer feststellen, dass die DP starke Listen zusammengetragen hat. Das mag am Bettel-Bonus liegen. Nun denn. Christine Schweich ist nicht auf der DP-Süd-Liste. Ihren Wechsel weg von der LSAP hat sie bislang nicht erklärt. Vielleicht auch gut so, ansonsten müssten sich einige sozialistische Strippenzieher offenbaren.

Der Wahlflüsterer nimmt das alles sehr gelassen. Er verabschiedet sich nämlich jetzt in den Sommerurlaub. Er wünscht auch den Parlamentsbeschäftigten, die in den letzten Sitzungstagen viel Stress mit dem Stundenplan zu haben scheinen, alles Gute.

Sollte akuter Handlungsbedarf bestehen, wird er sich selbstverständlich melden. Ansonsten wird er Anfang September zurück sein. In diesem Sinne: Schöne Ferien. Alles wird gut. (Marco Goetz)