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Doch ein Direktorium?

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Wird man sich daran gewöhnen müssen, dass, wenn es „heiß“ wird, wie sich der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk ausdrückte, klärende Gespräche nur noch in einer kleinen Runde in der Europäischen Union geführt werden? Die Idee eines europäischen Direktoriums ist nicht neu und schwebte schon dem ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy vor. Bei wichtigen Themen sollten sich erst einmal nur die Großen in der EU zusammensetzen und eine Entscheidung aushandeln. Die kleinen Staaten könnten diese dann übernehmen, war wohl der weitere Gedanke, der diesem Ansinnen folgen sollte.

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Dass im weißrussischen Minsk der russische Präsident Wladimir Putin nur mit den beiden Großen aus der Europäischen Union – Deutschland und Frankreich – reden wollte, kann noch hingenommen werden. Schließlich fungierten dort Angela Merkel und François Hollande eher als Vermittler, auch wenn sie die EU-Wirtschaftsmacht dabei mit in die Waagschale legen konnten. Bei Griechenland sind jedoch – dieses Mal – alle Euro-Staaten betroffen. Es wäre vielleicht hilfreich gewesen, wenn auch andere ihres zur Beruhigung und Klärung der Situation hätten beitragen können. Und wenn die Präsidenten der Institutionen mit eingebunden werden, sollte auch jener des Europäischen Parlamentes nicht fehlen. Demokratie verpflichtet.