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Die Würde von Tieren

Die Würde von Tieren
(AFP/Patrick Pleul)

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Yves Greis kritisiert in seinem Kommentar, dass das neue Tierschutzgesetz seinen eigentlichen Sinn und Zweck nicht erfüllt: Tiere schützen.

Das Landwirtschaftsministerium hat ein neues Tierschutzgesetz vorgestellt. Tiere werden darin nicht mehr als bloße Objekte verstanden. Ihnen werden Gefühle und die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden, zugesprochen. Das neue Gesetz spricht Tieren sogar Würde und das Recht auf Schutz ihres Lebens zu. Luxemburg will sich damit ein sehr modernes Tierschutzgesetz geben, das der heutigen Zeit angemessen ist.

Die Erwähnung der Würde der Tiere ist zwar grundsätzlich richtig – allerdings wird sie durch das neue Tierschutzgesetz nicht geschützt. Vielmehr führt das Gesetz zu vielen Widersprüchen. So ist es zum Beispiel nicht möglich, die Würde eines Tieres zu respektieren und es im nächsten Moment zum Schlachter zu bringen oder eine Treibjagd zu organisieren.

Es ist ebenfalls paradox, einer Kuh Emotionen zuzugestehen und sie im nächsten Augenblick von ihrem Kalb zu trennen, um an ihre Milch zu kommen. Bereits das aktuelle Tierschutzgesetz lebt mit solchen Widersprüchen. So verbietet es in Artikel eins, ein Tier ohne Notwendigkeit zu töten. Das ist insofern paradox, als Tierprodukte weder für die Ernährung noch für die Herstellung von Kleidern und Möbeln wirklich notwendig sind – trotzdem sind diese Dinge legal.

Tiere sind keine Objekte und haben eine Würde. Hier hat der Gesetzgeber recht. Aber: das Gesetz wird nicht erreichen, dass ihnen dies in der Realität zugestanden wird.