Dass im modernen Fußball Tradition nicht zählt, ist kein Geheimnis. In Deutschland führt ein Klub aus der Retorte die Tabelle der Bundesliga an. Der Verein ist Teil einer gigantischen Sport-Marketingstrategie, bei der es unter dem Strich um den Verkauf einer Brause geht und sonst um gar nichts.
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In Luxemburgs Fußball kann man sich für Tradition auch nichts kaufen, was der renommierteste Verein des Landes schon seit einiger Zeit leidvoll anerkennen muss. 28 Landesmeistertitel sammelte Jeunesse Esch, den letzten in der Saison 2009/2010. Über Jahrzehnte waren die Schwarz-Weißen das Maß aller Dinge in Luxemburg, auch weil man sich auf eine ebenso große wie fanatische Anhängerschaft verlassen konnte. Allein schon diese Tatsache reichte aus, Spieler auf die „Escher Grenz“ zu locken.
Und die meisten von ihnen trugen das schwarz-weiße Trikot mit Stolz. Von der Euphorie rund um den Rekordmeister ist nichts mehr geblieben. Die erste Mannschaft hinkt den Erwartungen hinterher, die Zuschauer bleiben zu Hause, Geld und Sponsoren fehlen, die Jugendarbeit liegt am Boden. Es scheint, als habe Jeunesse Esch den absoluten Tiefpunkt erreicht. Der einstmals stolze Arbeiterverein von der Grenz ist nur noch ein Schatten seiner selbst.
Es wird allerhöchste Zeit, dass echte Jeunesser das Ruder wieder in die Hand nehmen und der Misswirtschaft der vergangenen Jahre ein Ende setzen.
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