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Die Steuerspar-Orgie

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Die LuxLeaks-Affäre – egal wie man dazu stehen mag – hat uns eines gezeigt: Große Konzerne schaffen es, mit legalen Steuertricks ihre Steuerlast auf ein Minimum zu senken.

Die Bankangestellte, der Bäcker oder der Fabrikarbeiter in Luxemburg müssen es als Hohn empfinden, wenn ihnen von ihrem Gehalt 15, 20 oder 25 Prozent an Steuern abgebucht werden, während Firmen wie Pepsi, IKEA oder Black&Decker irgendwas im unteren Prozentbereich an Steuern auf ihre Gewinne bezahlen.

Logo" class="infobox_img" />Stefan Osorio-König skoenig@tageblatt.lu

Natürlich sind die Steuerdeals für den Luxemburger Fiskus interessant. Sie gehen aber zu Lasten der ehrlichen, arbeitenden Menschen in anderen Ländern. Sie müssen die Last tragen und mit ihrem sauer verdienten Geld die Löcher bei den Staatseinnahmen stopfen, die durch die Steuertricks großer Konzerne gerissen werden.

Die einseitige Kritik an den Luxemburger Ruling-Praktiken ist zweifelsohne unangebracht. Denn auch andere Länder haben ähnliche Regelungen. Fair und gerecht wäre es gewesen, auch diese anderen Länder gemeinsam mit Luxemburg für diese Exzesse der Steuerspar-Orgien anzuprangern. Der einzige vernünftige Weg, die Steuergerechtigkeit wiederherzustellen, ist die Einführung einer Mindestbesteuerung von Unternehmensgewinnen zumindest mal in der Europäischen Union.