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KommentarDie Öffnung der Spielplätze ist eine Frage des Vertrauens

Kommentar / Die Öffnung der Spielplätze ist eine Frage des Vertrauens
Noch sind die Spielplätze leer. Doch könnte dieses Bild bald wieder der Vergangenheit angehören. Vorausgesetzt, die Regierung traut den Bürgern so viel Verantwortung zu, auf die eigenen Kinder achtgeben zu können.  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Es war nur noch eine Frage der Zeit. Und eine Frage des Vertrauens. Nach den umfangreichen Öffnungen der letzten Wochen will die Regierung nun auch das Spielplatzverbot überdenken. Alles andere wäre kaum noch zu vertreten.

Natürlich gab es gute Argumente für eine Schließung der Spielplätze. Vor allem, da die Wissenschaft ursprünglich davon ausging, dass Kinder weit anfälliger für Covid-19 seien und das Virus schneller verbreiten könnten als Erwachsene. Wie viele andere Theorien hat sich aber auch diese Annahme inzwischen wieder in Luft aufgelöst, auch wenn die Rolle der jüngsten Generation in der Verbreitung des Virus noch nicht bis ins letzte Detail geklärt werden konnte.

Vor diesem Hintergrund ist die Schließung der Spielplätze mittlerweile nicht mehr zu begründen. Kinder sind keine Superspreader und gehören auch nicht zu den Risikogruppen. Auch sind die Fallzahlen weitaus niedriger als zunächst angenommen. Die Strategie der schrittweisen Eröffnung trägt scheinbar Früchte. Kinder und Erwachsene dürfen ins Restaurant, ins Kleidergeschäft, in den Lebensmittelladen, ins Kino und sogar in ein und dieselbe Reihe in einem Flugzeug. Nur auf einen Spielplatz, draußen in der frischen Luft, dürfen die Kinder nicht?

Sämtliche Fortschritte der letzten Wochen begründet Staatsminister Xavier Bettel mit dem hohen Maß an Selbstverantwortung, das die Bürger seit Beginn der Krise an den Tag gelegt haben. Auch die weitaus riskantere Öffnung im Gastronomiebereich konnte angesichts niedriger Fallzahlen vorgezogen werden.

Die Fortschritte der letzten Wochen dürften nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, mahnt Premier Xavier Bettel. Dennoch traut die Regierung den Erwachsenen im Land so viel Eigenverantwortung zu, dass Restaurants, Bars, Kultureinrichtungen und Sportanlagen wieder öffnen durften. Vielleicht sollte man diesen Erwachsenen auch zutrauen, dass sie weder die Gesundheit ihrer Kinder noch die eigene leichtfertig aufs Spiel setzen. Und im Umkehrschluss darauf achten, dass die gleichen Regeln, die sie im Alltag befolgen, auch am Spielplatz eingehalten werden.