Warum gefährlich? Durchbricht die Teuerungsrate die Null-Prozent-Marke nach unten, spricht man von einer einsetzenden Deflation – also einem allgemein fallenden Preisniveau. Das hört sich zwar erst mal schön für die Verbraucher an, hält aber auch Unternehmen davon ab, zu investieren, in der Hoffnung auf weiter fallende Preise und damit günstigere Investitionsbedingungen. Aber auch die Privathaushalte würden sich dann mit größeren Anschaffungen, so lange es geht, zurückhalten. Warum dieses Jahr ein neues Auto kaufen, wenn ich das gleiche Modell in einem Jahr 1.000 Euro günstiger bekomme, wäre dann die Überlegung vieler Verbraucher.
Das führt dazu, dass Konsum und Investitionen erstarren und damit das Wirtschaftswachstum abgewürgt wird, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Rezession, mit steigender Arbeitslosigkeit und weiter fallenden Preisen. Eine kaum aufzuhaltende Spirale nach unten.
Doch so weit muss es nicht kommen. Um der Gefahr einer Deflation entgegenzuwirken, müssen jetzt schnell Löhne und Renten deutlich angehoben werden. Auch in Luxemburg ist dafür Luft nach oben, denn die hohe Produktivität der Arbeitskräfte im Land lässt eine Lohnerhöhung ganz klar zu.
Stefan Osorio-König
(skoenig@tageblatt.lu)
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