51 Prozent der im Großherzogtum Befragten haben ein sehr positives Bild der Europäischen Union. Dies ist zunächst begrüßenswert und für ein Land wie Luxemburg auch die einzige logische Haltung – sei es aus historischer, wirtschaftlicher, sozialer oder politischer Perspektive.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Allerdings haben die 51 Prozent wenig mit den früheren Beliebtheitswerten der EU in Luxemburg zu tun. Sicherlich ist das Großherzogtum noch weit vom Euroskeptizismus, wie er in anderen Staaten grassiert, entfernt. Ein differenzierter Blick in die Statistik erweist hingegen, dass der Durchschnittswert für Luxemburg täuscht.
Bei den 15- bis 24-Jährigen haben «nur» noch 42 Prozent ein positives EU-Bild. Bei den 55- bis 64-Jährigen beläuft sich der Wert auf 43 Prozent. Ebenso wichtig ist die Erkenntnis der aktuellen Eurobarometer-Studie, dass für die Luxemburger Einwohner Bereiche wie Sprachen und Geschichte wichtiger als beispielsweise Religion sind, um das Gemeinschaftsgefühl im Land zu fördern. Die Trennung von Kirche und Staat scheint somit zumindest in vielen Köpfen seit Längerem eine gesellschaftspolitische Realität im Alltag zu sein.
Beunruhigen sollte einen wiederum, dass in Luxemburg Solidarität kaum eine Rolle für die Bürger in Sachen Gemeinschaftsgefühl zu spielen scheint.
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