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Die heiligen USA

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Versäumnisse von PanamaLeaks

Die PanamaLeaks sind ohne Zweifel wichtig, weil sie zum Himmel schreiende Missstände anprangern – vollständig sind sie dafür noch lange nicht. Mit keinem Wort werden die USA und die dortigen Player belastet. Blickt man auf den Globus der Panama-Papers-Enthüllungen, wirkt die ganze Welt von Finanzkorruption verseucht. Nur die heiligen Vereinigten Staaten von Amerika sind verschont geblieben: God save America, den Auslöser der Finanzkrise.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Mal ehrlich: Wie ernst können Enthüllungen sein, wenn sie Fehlverhalten rund um den Globus identifizieren, nicht jedoch auf einen der schmutzigsten Player eines ohnehin faulen Finanzsystems eingehen? Dass ein Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung diese Kritik mit „Wartet ab, was als Nächstes kommt“ abtut, ist wenig befriedigend. Hinzu kommt die Tatsache, dass die USA vor einigen Jahren ein Freihandelsabkommen mit Panama abgeschlossen haben. PanamaLeaks zeigt, wie sinnfrei und zynisch die Versprechen amerikanischer Präsidenten mit Blick auf die Effekte von Freihandelsabkommen sind. Eines der Hauptversprechen des Deals mit den USA war die Bekämpfung und Beendung von Panamas Finanzkriminalität. Das genaue Gegenteil passierte. Es scheint vielmehr so, dass diese Art von Freihandelsabkommen Panama in seinem Verhalten bestärkt und schmutzige Geldflüsse durch das Land erleichtert hat.