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Die guten alten Schlupflöcher

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Europa setzt also als einzige Region der Welt den Millionen-Boni der Banker enge Grenzen. Ab 2014 dürfen sie nur noch so hoch ausfallen wie das Grundgehalt – lediglich mit Zustimmung der Hauptversammlung ist das Doppelte möglich.

Dass die EU in dieser heiklen Frage politischen Mut beweist, ist begrüßenswert. Wer hätte dies vor der Finanzkrise für möglich gehalten? Bedeutet dies aber das Ende der exzessiven Boni in der EU?

Nein. Man versuchte bereits im Vorfeld der Verhandlungen, der Londoner City ein Hintertürchen für die Vergabe saftiger Boni
zu öffnen. Es wird deshalb substanzielle Ausnahmen geben, die Schlupflöcher und das Ausschütten exzessiver Prämien ermöglichen. Die neuen Regelungen begrenzen zwar die Boni in Abhängigkeit vom Gehalt. Wer aber seine „Top Shots“ trotzdem bereichern will, erhöht ganz einfach ihr Gehalt. Und damit automatisch den daran gekoppelten Bonus. Mit etwas Verhandlungsgeschick ist mehr drin als vor der Regelung … Mal ganz von den steuerlich höchst attraktiven betriebsinternen Zusatzpensionen und anderen alternativen „Entlohnungen“ abgesehen, sollen zudem Tochterfirmen von EU-Unternehmen in Drittländern von Limits ausgenommen werden. Getreu dem Motto: Man stelle den Banker bei der außereuropäischen Filiale an und „leihe ihn“ an die Londoner City aus.