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Die Endphase beginnt

Die Endphase beginnt
(AP/Hassan Ammar)

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Zur Schwächung des IS

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der IS seine Territorien in Syrien und im Irak vollständig verloren hat. Ließ der UN-Sicherheitsrat viel zu lange zu, dass die Konten der Terrormiliz nicht eingefroren wurden und ihr Geschäft mit dem Öl boomte, so gibt es mittlerweile kaum noch eine Regionalmacht, die ein Interesse am Überleben der Terrorjünger hat – bis auf Donald Trumps neue Freunde in Saudi-Arabien.

Denn in Syrien wurden inzwischen derart viele Fakten geschaffen und das Land so destabilisiert, dass jeder sich auf dem syrischen Territorium austoben konnte, ohne sich an internationales Recht halten zu müssen (bis auf jene Staaten, die auf „Einladung“ an der Seite von Damaskus morden). Demnach werden die syrische und die irakische Hochburg Rakka sowie Mossul in naher Zukunft nicht mehr in den Klauen der Terrormiliz sein. Doch genau hier beginnen die eigentlichen Probleme, die bislang nicht gelöst wurden. Versuchte die Obama-Administration zumindest die direkte Konfrontation mit Syriens Verbündeten Russland zu vermeiden, so ist dies mittlerweile nur noch schwer möglich, ohne Territorial- und prinzipiell Einflussverluste in Kauf zu nehmen. Sobald der IS gefallen ist, werden die Verbündeten von einst zu Feinden. Und genau dies zeigt sich am jüngsten Angriff der US-geführten Militärkoalition auf Assad-Alliierte, der Moskau verärgerte. Tanzte Präsident Wladimir Putin Barack Obama seit den „Roten Linien“ auf der Nase herum, so lässt Trump sich von den Hardlinern im Militär steuern – und verfolgt deshalb mit Blick auf Syrien trotz mutmaßlicher Russland-Connections eine klassisch antirussische Außenpolitik.

Denn die Falken in der US-Regierung sind wie ihre russischen Gegenspieler daran interessiert, die in Syrien mit Blut und endlosem Leid für die Zivilbevölkerung erkämpften Territorien zu verteidigen. Während die Amerikaner u.a. die Kurden unterstützen, versuchen die Russen mit dem Iran ihre Interessen durchzuboxen. Dass die Friedensverhandlungen in Genf dieses Wochenende scheiterten, sollte deshalb niemanden wundern: Die Endphase des Syrienkriegs hat erst begonnen.