Es gab wohl mehr Verletzte und Tote als im Vorjahr, doch sollte man gleich dazu sagen, dass wir 2012 weit mehr Verkehrsteilnehmer auf den luxemburgischen Straßen hatten als 2011. Verniedlichen wollen wir das, was alltäglich auf unseren Straßen los ist, auch nicht. Ganz im Gegenteil! Hohe Geschwindigkeiten, Alkohol am Steuer, Fahren ohne Gurt, Überholen ohne Blinker, zu nahes Auffahren, Vorfahrtmissachtungen usw. werden von manchen Verkehrsteilnehmern noch immer als Kavaliersdelikte angesehen, obschon bei der Einführung des Punkteführerscheins alle Verantwortlichen davon überzeugt waren, dass sich bei den betroffenen Fahrern beim Verlust von Punkten der Verstand zurückmelden würde.
Der Punkteführerschein scheint aber nicht die Wirkung gehabt zu haben, die man sich erhofft hatte. Jetzt soll – laut Transportminister Claude Wiseler – die nächste Etappe eingeläutet werden: ein noch höherer Punkteabzug bei zu hohen Geschwindigkeiten und/oder Alkohol am Steuer. Die Frage sei aber erlaubt, ob dies der richtige Weg ist. Was könnte denn die nächste Etappe sein? Der eventuelle Einsatz von Drohnen und das Abschießen von Verkehrsrowdys? Verkehrserziehung sieht anders aus.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können