Da investiert der Staat über die „Conféderation générale de la jeunesse“ Geld in ein durchaus lobenswertes Projekt „Jugendparlament“, bei dem sich junge Menschen an das politische Leben herantasten können, sie die Möglichkeit haben, in den Räumlichkeiten des „richtigen Parlaments“ über ihre Probleme zu debattieren und so ein Gefühl für die politische Arbeit zu bekommen: ein Kontrapunkt zu der bequemeren Politikverdrossenheit vieler Jugendlicher.
Dieses Parlament, in das sich jeder ab einem gewissen Alter melden kann, wählt sein eigenes Büro, seinen Generalsekretär, seinen Präsidenten.
Dass dieser (Patrick Weymerskirch) nun ein, für sein junges Alter, außerordentlich begabter Redner ist, sich parallel in einer politischen Jugendorganisation engagiert und so des Öfteren (besonders von Radiojournalisten) gerne zu diesem und jenem befragt wird, wurde ihm nun zum Verhängnis. Nicht etwa das Jugendparlament selbst, das in seinem internen Regelwerk durchaus die Möglichkeit eines Ausschlusses von Mitgliedern vorsieht, machte dem jungen Mann als Präsidenten den Garaus, sondern die Trägerorganisation, die CGJL, deren Präsident den Rausschmiss gestern zu begründen versuchte. Da sollen junge Menschen also (auf Staatskosten) die Demokratie entdecken und werden von oben herab, mit quasi diktaturwürdigen Methoden, ausgebremst. Gegen den Entscheid ist nämlich kein Rekurs möglich. Uns scheint, hier sabotiert der Träger sein eigenes Projekt.
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