Wenn man sich die Zahlen anschaut und dabei vor Augen hat, dass wir in Europa immer älter werden, gehört das Thema Demenz fast schon zum Zeitgeist. Die betroffenen Familien fühlen sich allein damit, neben dem Schock der Diagnose tauchen scheinbar unlösbare Konflikte auf. Wer soll das bewerkstelligen?
" class="infobox_img" />Wiebke Trapp
wtrapp@tageblatt.lu
Die berufstätigen Kinder plagt das schlechte Gewissen. Eine Vollzeitpflege bedeutet, man gibt einen Elternteil „weg“. Andererseits ist Beruf und die Rund-um-die-Uhr-Pflege nicht zu managen. Die „Polin“ zu Hause oder die Flucht nach Thailand, wo die Pflege billiger ist, kann sich auch nicht jeder leisten. Und eine Pflege zu Hause in Eigenregie bringt alle schnell an den Rand der eigenen Kräfte. Auch das fällt oft schwer, einzugestehen. Hinzu kommt das oftmals nicht oder nicht genug auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz vorbereitete Fachpersonal, dessen Personalschlüssel in vielen Einrichtungen bedenklich ist – zumindest in Deutschland.
Da ist es gut, dass es Organisationen gibt, die Hilfe anbieten wie die „Association Luxembourg Alzheimer“. Nicht nur Hilfe für die Menschen mit Demenz, sondern auch für deren Angehörige, die mit der neuen Situation zurechtkommen müssen und einen Lernprozess beginnen. Der Erkrankte wird sich verändern – von Schub zu Schub. Nichts bleibt, wie es war.
Ein Leben mit Demenz wirbelt alles durcheinander.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können