Kurz vor dem großen Fest der Liebe, der Versöhnung und der Geschenke wollen die CSV-Abgeordneten Michel Wolter und Marc Spautz doch tatsächlich ihr 13. Monatsgehalt für einen wohltätigen Zweck hergeben.
Und, Demokratie „oblige“: Die beiden christlich-sozialen Politiker entscheiden auch noch nicht selbst, wo die Tausenden Euro hingehen sollen. Nein, sie lassen, ganz volksnah (und ganz modern), den gemeinen Bürger Vorschläge über Facebook unterbreiten. Einfach nur rührselig, das Ganze.
„Das sind aber zwei feine Kerle“, werden sich sicherlich jetzt die meisten CSV-Wähler denken und sich in ihrem Wahlverhalten bestätigt sehen. Alle übrigen Bürger, die sich vielleicht bislang aus einem nicht nachvollziehbaren Grund erdreistet haben, bei Wahlen ihr Kreuzchen bei einer anderen Partei als der CSV zu machen, werden jetzt mit Sicherheit umschwenken.
Vergessen sollten wir angesichts der noblen Geste der beiden CSV-Samariter aber nicht, dass (auch) sie es waren, die die Austeritätsmaßnahmen für kommendes Jahr mitgetragen haben. Schlimmer noch! Beide waren aktiv daran beteiligt, dass die Einschnitte noch schärfer ausfallen, als dies im ersten Ansatz ohnehin schon der Fall war. Wolter und Spautz ziehen also einerseits Klein- und Mittelverdienern Hunderttausende aus den Taschen, andererseits stellen sie sich aber ohne den geringsten Gewissensbiss als großzügige Gönner dar. Das ist nicht nur grotesk, dies ist an politischer Hypokrisie nicht mehr zu überbieten.
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