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Charakterköpfe gefragt

Charakterköpfe gefragt

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Die 70er-, 80er- und 90er-Jahre im Fußball waren geprägt von wahren Charakterköpfen. Nicht nur im Ausland, sondern auch in Luxemburg. Davon gibt es heutzutage immer weniger. Bei den Bayern genauso wie bei der Jeunesse.

Starke Meinungen sind rar gesät, Eloquenz fast schon ein Fremdwort. Der Zuschauer bekommt von den Fußballern, ob Profi oder Amateur, täglich denselben Einheitsbrei serviert. Aber solange die Leistung stimmt, kann das eigentlich egal sein.

Dan Elvinger delvinger@tageblatt.l

Die deutsche Nationalmannschaft hat es vorgemacht und ist mit einem Team ohne große Redner Weltmeister geworden.

Und trotzdem fordert Jeunesse-Präsident Jean Cazzaro im Tageblatt-Interview ein paar Wildsäue für seine Mannschaft. Mit Recht: Denn Erfolg gab es beim luxemburgischen Rekordmeister nur mit echten Typen. In den 70er-, 80er- und 90er-Jahren waren das Manou Scheitler, Denis Scuto, Manuel Cardoni, Dan Theis oder auch Daniel Ferrassini. 16 der 28 Meistertitel wurden in diesen drei Jahrzehnten geholt.

Die Jeunesse ist kein Verein wie ein anderer, und das müssen die Spieler verinnerlichen, denn in den nächsten Jahren wird es immer mindestens zwei bis drei Gegner geben, die finanziell besser aufgestellt sein werden als die Jeunesse. Die Antwort darauf kann nur heißen: Kampf, Schweiß und Identifikation.