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Bumerang aus Nahost

Bumerang aus Nahost
(AFP/Clemens Bilan)

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Zum Umgang mit Terror

Die Menschen in Frankreich, Belgien und nun auch noch in Deutschland erleben zurzeit, was im Nahen Osten auf der Tagesordnung steht: Anschläge an Orten der Freude, des Austauschs und der Lebenslust. Ist uns der hundertste Anschlag in Bagdad mit Dutzenden Toten nur noch eine Randnotiz wert, so spüren wir jetzt am eigenen Leibe, was es bedeutet, wenn Menschen sinnlos aus dem Leben gerissen werden.

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Als wäre dies nicht schlimm genug, so zeigen die politischen Reaktionen und verschiedene Analysen, dass wir, anstatt aus den Ereignissen zu lernen, einfach weitermachen wie vorher. Noch schlimmer: Selbst die erzkonservative CSU klingt in Deutschland fast identisch wie die AfD. Auf dem Rücken von Terroropfern wird billige, menschenverachtende Politik betrieben. Flüchtlinge, Muslime und nicht zuletzt die Terroropfer werden auch im Westen sogar nach ihrem Tod von Politikern zur Spaltung der Gesellschaften instrumentalisiert.

Insofern unterscheiden sich unsere Moralapostel mit dem gehobenen Zeigefinger gar nicht so sehr von jenen politischen Kräften in Nahost, die tagaus, tagein gemäßigte Politiker mundtot machen wollen und Schiiten gegen Sunniten und Kurden gegen Araber aufhetzen.

Allerdings wäre es fatal, die Rezepte aus Nahost zu übernehmen. Der Terror-Bumerang fliegt uns derzeit gegen den Kopf. Sollten wir unsere kurzsichtige Politik mit Blick auf „Regime Changes“ und Entwicklungs- sowie Bildungspolitik nicht überdenken, haben wir es nicht nur mit heimkehrenden „Foreign Fighters“ oder einzelnen Terroristen zu tun.
Schlimmer: Wir zerstören das Fundament unserer Gesellschaften und lassen den populistischen Kräften freien Lauf, solange wir als Europäische Union nicht endlich eine kohärente Politik zu gestalten vermögen.