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Blaues Auge

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Redensartlich mit einem blauen Auge davongekommen ist Fußball-Luxemburg in Sachen Austragungsort seiner Länderspiele. Um im Sprachgebrauch der Sportart zu bleiben: Die UEFA zeigte die Gelbe Karte. „Nur“ für ein Spiel müssen wir vom Stade Josy Barthel ins Ausland ausweichen.

Nur: Wem zeigte die UEFA Gelb? Das bedarf einiger Erklärungen. Der Nationalelf nicht, denn die ist sportlich aller Ehren wert, allen Unkenrufen an (Internet-)Stammtischen zum Trotz.

Dem nationalen Verband FLF auch nicht. Denn der ist nicht Besitzer eines Nationalstadions, das gut oder nicht gut genug ist, um dort internationale Spiele auszutragen. Die FLF ist zwar der uneingeschränkte Krösus unter Luxemburgs Sportverbänden, aber ein Stadion kann sie nicht bauen.

Wer baut aber Stadien, Museen, Konzerthallen, kurzum: Bauwerke, die dem Allgemeinwohl dienen? Genau, der Staat. Respektive die Politik. Anstatt diesem öffentlichen Auftrag gerecht zu werden, wurde sich aber 2009 für den Weg eines „private public partnership“ entschieden. Der Rest ist bekannt, das Projekt Liwingen ging in die Hose. Vom Zeitrahmen – fünf Jahre – her ist aber ganz klar: Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre, würde dieses Stadion nun stehen, könnte Spanien dort am 12. Oktober 2014 gediegen empfangen werden.

Claude Clemens