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Billiges Benzin hat zwei Seiten

Billiges Benzin hat zwei Seiten
(Tageblatt-Archiv/Alain Rischard)

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Über eine Milchmädchenrechnung.

Jede Medaille hat eine Kehrseite. So auch der Verkauf von fossilen Kraftstoffen in Luxemburg. Im Jahr 2012 brachten die luxemburgischen Tankstellen dem Staat über zwei Milliarden Euro ein.

jpschmit@tageblatt.lu

Doch die Abgase der Fahrzeuge sind auch verantwortlich für Gesundheits- und Umweltschäden. Das Ministerium für Nachhaltige Entwicklung bat Dr. Ewringmann, diese mit einer Zahl zu belegen. Rund 3,5 Milliarden Euro Schaden richten die Abgase an, die Kraftstoffe verursacht haben, die in Luxemburg verkauft wurden.

Die Schäden überwiegen also den Nutzen. Was die Sache nicht besser macht, ist, dass der Nutzen alleine für die Luxemburger ist (auch wenn sich manche Ausländer über die günstige Tankfüllung freuen), die Kosten aber mit dem Ausland geteilt werden. Fast 75 Prozent der Treibstoffe werden außerhalb Luxemburgs verbraucht. Das macht Luxemburg nicht unbedingt sympathisch.

Diese einfache Kosten-Nutzenrechnung ist jedoch nicht komplett. Zwei Milliarden Einnahmen, 3,5 Milliarden Kosten – dann schließen wir einfach alle Tankstellen und machen 1,5 Milliarden Gewinn, dieser Gedanke liegt nahe.

Doch so einfach ist es nicht. Nur sehr wenige fahren aus Spaß. Viele sind auf Kraftstoffe angewiesen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Der Gewinn dieser Arbeit sollte eigentlich auch in die Rechnung einfließen. Dann würde diese anders ausfallen.