Der Iran sei an allem schuld und versuche den Nahen Osten zu dominieren. Sei dies durch die Unterstützung von Terrorgruppen, die Destabilisierung von politischen Regimen – und nicht zuletzt durch das Bestreben, Israel auszulöschen.
Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Man kann nicht bestreiten, dass der Iran trotz seiner diplomatischen Charme-Offensive unter Außenminister Javad Zarif immer noch von einem religiös-militanten Hardliner-Regime geführt wird. Allerdings hat Bibi bei seiner gestrigen Rede so viele Kritikpunkte an den Iran gerichtet, die genauso gut der Regierung Netanjahu hätten gelten können, dass seine Worte sich als leere Hüllen entpuppten. Man könnte nun anmerken, dass man sich auch nicht mehr von solch einem billigen Wahlkampf-Auftritt erwarten sollte. Allerdings ist dies keine Entschuldigung für Bibis mangelnde politische Visionen. Hat er eine Alternative zur aktuellen Lösung mit dem Iran genannt? Nein. Hat er in seiner laufenden Amtszeit sein Land in einen sicheren Zufluchtsort verwandelt? Nein. Hat er die USA als wichtigsten Alliierten des Staates Israel näher an sich binden können? Nein. Hat er die wirtschaftliche Situation in seinem Staat verbessert? Nein.
Hat er wie der Iran, die USA, Russland, Saudi-Arabien und andere Staaten zur Eskalation im Nahen Osten beigetragen? Ja.
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