Headlines

Atem holen

Atem holen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die griechischen Parlamentswahlen sind über die Landesgrenzen hinaus von Bedeutung.

Ihr Ausgang der griechischen Wahlen – erstmals könnte eine linke Partei in der jüngsten Geschichte der EU den Regierungschef stellen – und die sich daraus ergebenden politischen Folgen dürften EU-weit Spuren hinterlassen.Wer Syriza-Politikern zuhört, bekommt nicht den Eindruck, als wollten hier einige Radikale den Aufstand gegen Brüssel üben, sich notwendigen Reformen entziehen und darauf hoffen, dass andere die Zeche zahlen, nur um das Land in der Eurozone zu halten.

Im Gegenteil, sie verwehren sich nicht dem Notwendigen, dem Unausweichlichen. Sie wollen Wirtschaftsreformen durchsetzen und die oligarchischen Strukturen im Lande aufbrechen, sie wollen ein korrektes Steuermodell, damit auch die Reichen Steuern zahlen. Eigentlich wollen sie ein ganz normales, gleichwertiges EU-Land werden. Doch sie wollen nicht mehr, dass dafür weiterhin breite Bevölkerungsschichten zahlen müssen, so wie sie es bisher mit massiven Gehälter- und Renteneinbußen und anderen Grausamkeiten tun mussten. Denen will Syriza wieder Gelegenheit geben, Atem zu holen. Diese Aussicht haben die traditionellen Parteien verpasst, ihren Wählern anzubieten. Wohl auch, da sie selbst Teil der verkrusteten und reformbedürftigen Strukturen im Lande sind.