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Ärger für die Zukunft

Ärger für die Zukunft
(Patrice MOULLET )

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Die Eröffnung des Luxemburger Freeports auf Findel liegt weniger als ein halbes Jahr zurück. Und dennoch sorgt der Freihafen – wenn auch nur indirekt – bereits für negative Schlagzeilen über Luxemburg in den internationalen Medien.

Luxemburg will ein „sauberer“ Finanzstandort sein, beteuert die Regierung immer wieder. Daher wurde das Bankgeheimnis abgeschafft und der automatische Informationsaustausch eingeführt. Gleichzeitig jedoch versucht Luxemburg, sich einen Platz im weltweiten Kunsthandel zu sichern. Und gerade der internationale Kunstmarkt ist bekannt dafür, einer der letzten nicht regulierten Märkte zu sein. Es geht um sehr viel Geld – und die Preisentwicklung von Kunstwerken können allerhöchstens Fachspezialisten verstehen. Und selbst die wundern sich regelmäßig über die gewaltigen Preisschwankungen.

cmuller@tageblatt.lu

Zurück zum Freeport: Freihäfen sind eine Besonderheit im Steuerrecht: Dort gelagerte Güter werden nicht besteuert, so lange sie nicht in ihr Bestimmungsland ausgeliefert werden. Mit anderen Worten: Hier können wohlhabende Menschen – auf einem legalen Weg – Steuern sparen.

Irgendwie kommt einem die Geschichte bekannt vor, und das noch ehe es überhaupt zu einem Skandal kommt: Steuern werden gespart. Alles ist legal. Aber das sind Steuer-Rulings doch auch?
Stellt sich die Frage, ob der wirtschaftliche Nutzen eines Freeports für Luxemburg groß genug ist, um möglichen zukünftigen Ärger in Kauf zu nehmen.