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Arbeitnehmer zahlen doppelt

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Eigentlich ist es an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, wenn der Unternehmensverband UEL Wachstum predigt und sich dabei argumentativ auf den neuen französischen Präsidenten François Hollande stützt.

Denn Wachstum ist nämlich nicht gleich Wachstum. Das weiß auch die UEL nur zu genau. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade deshalb) versucht sie, auf der derzeitigen durch den französischen Sozialisten ausgelösten „Wachstums-Welle“ zu surfen.

Dabei geht die Patronatsgleichung „Wachstum gleich gesunde Unternehmen gleich Wohlstand für die Arbeitnehmer“ nicht auf. Wenn einer von dem von der UEL gepriesenen Wachstum profitiert, dann sind es die Unternehmen selbst, allen voran die Aktionäre. Der „einfache“ Arbeitnehmer (der, erinnern wir daran, mit seiner Arbeitskraft den eigentlichen unternehmerischen Reichtum schafft) geht zumeist leer aus. Außerdem ist die Haltung der UEL (nicht erst seit gestern) widersprüchlich, einerseits alles liberalisieren, flexibilisieren zu wollen, andererseits aber immer wieder die Unterstützung des Staates (wie zum Beispiel bei den Themen Mindestlohn und sozialer Wohnungsbau) einzufordern.

In anderen Worten: Die Unternehmen wollen ihre Gewinne maximieren, und dies auf Kosten sowohl der Arbeitnehmer als auch des Staates. Was summa summarum nichts anderes bedeutet, als dass der „normale“ Bürger zum „Wohle“ einiger weniger Wirtschaftsbonzen gleich doppelt zur Kasse gebeten wird.