In den vergangenen Wochen wurde nicht nur die Polizeispitze heftigst kritisiert. Es wird immer deutlicher, welche Zustände in der Polizei herrschen. Die drei Polizisten, die in dem Menschenhandel-Prozess zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden, dürfen zudem für fünf Jahre keiner Arbeit im öffentlichen Dienst nachgehen, somit auch nicht als Polizisten arbeiten. Fragt sich nun, ob das Gericht in diesem Fall ein Exempel statuieren will, oder ob und wann in Zukunft weitere solcher Fälle vor dem Kadi landen. Die Polizeiinspektion hat während des Prozesses bereits angedeutet, dass noch andere Polizisten, unter anderem der Chef der Angeklagten, in diesen Fall verwickelt sind. Doch wann sich diese vor den Richtern verantworten müssen, steht noch nicht fest. Zu hoffen bleibt, dass die angeschlagene Stimmung bei der Polizei besser wird und dass alle Unstimmigkeiten ans Tageslicht kommen. Das Vertrauen in die Justiz und in die Staatsanwaltschaft soll ja nicht wie im Falle der Polizei infrage gestellt werden.
(Philippe Hammelmann)
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