Selbst in einigen deutschen Medien kommt Unbehagen über den Umgang der politischen Klasse in Berlin mit den kleinen EU-Partnern auf. Ansonsten aber poltert nicht nur der Boulevard, sondern auch seriösere Blätter und eben auch Politiker wollen nicht zurückstehen, wenn es gilt, anderen EU-Staaten Lektionen zu erteilen, wie sie zu wirtschaften haben.
Asselborn steht mit seinen Warnungen dieser Tage so ziemlich alleine auf weiter Flur. Und er wird es auch schwer haben bei seinen deutschen Zuhörern aus der Politik, die, bereits in Wahlkampfstimmung, jede Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, wo es ihrer Meinung nach langgehen soll. Sollte Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker unter diesen Umständen wirklich darauf bestehen, Wahlkampf für Angela Merkel zu machen – in deren Partei ebenso wie bei den Sozialdemokraten Luxemburg gerne als Zielscheibe genutzt wird –, dann sollte er die Gelegenheit nutzen, den Kollegen in der CDU ihr Weltbild in Sachen luxemburgischer Bankenplatz und anderen vorurteilsbehafteten Ansichten über das Land zurechtzurücken. Auch wenn ein Auftritt dazu äußerst knapp erscheint.
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