Sicher, radikale Islamisten gibt es bekanntlich mehr als genug, aber gemäßigte Islamisten gibt es nicht … weil es sie nicht geben kann. Ein Islamist ist ein Mensch, der es darauf anlegt, dass der Staat und seine Bürger den Anforderungen der Religion untertan seien. Wer aber die res publica der Religion (egal welcher!) unterwerfen will, zeigt, dass ihm der Begriff „Freiheit“ zuwider ist, dass er mit „Demokratie“, der „Herrschaft der vielen“, grundsätzlich nichts anzufangen weiß, weil ja nur einer herrschen kann, und das ist Gott. Gott sowie jene, ach ja, die sich dazu berufen fühlen, die praktische Umsetzung seines allerhöchsten Willens im Diesseits zu bewerkstelligen.
Niemand kann zwei Herren dienen, erklärte in derselben Region einmal ein Wanderprediger, der später zu einem Teil Gottes (oder so ähnlich) erhoben wurde. Dem Islamisten Mursi verursacht der Gegensatz zwischen den Herrschaftsansprüchen Gottes und jenen des Volkes aber keinerlei Magengrimmen: Einer muss die Macht über alle haben: der Allmächtige. Und zwar with a little help von seinem Vollstreckungsbeamten Mursi. Der Pöbel hingegen soll sein räudiges Maul halten und tun, wie ihm befohlen.
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