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13 Kolonien lassen grüßen

13 Kolonien lassen grüßen

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"No taxation without representation." Diese Parole aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg hat ihre Bedeutung im Luxemburg des 21. Jahrhunderts nicht verloren.

Das Motto „keine Besteuerung ohne Vertretung“ – mit dem die 13 nordamerikanischen Kolonien dagegen protestierten, Steuern an die britische Krone zahlen zu müssen, ohne im Parlament mit selbst gewählten Abgeordneten vertreten zu sein – ist nämlich vor dem Hintergrund des Verfassungsreferendums aktueller denn je.

Damien Valvasori dvalvasori@tageblatt.lu

In vier Monaten stimmen die Luxemburger darüber ab, ob das nationale Wahlrecht für Ausländer geöffnet wird. Es wird also nun darüber entschieden, ob Personen, die teilweise seit Jahrzehnten in Luxemburg leben und dort selbstverständlich ihre Steuern zahlen, nun auch endlich entscheiden dürfen, was mit diesem Geld passiert und wie das Land, in dem sie leben, regiert wird. In diesem Kontext ist nicht unwichtig, dass fast genauso viele hier ansässige Ausländer wie Luxemburger auf dem Arbeitsmarkt vertreten sind (jeweils circa 28 Prozent). Hier lebende Ausländer tragen somit erheblich zum Reichtum dieses Landes bei, haben allerdings auf nationaler Ebene kein Mitentscheidungsrecht. Eine Situation, die angesichts dieser ökonomischen Realität und der demografischen Entwicklung des Landes eine Diskriminierung darstellt.