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Köpfe des TagesDie Klitschko-Brüder: Zwei Box-Champions im Kampf ihres Lebens

Köpfe des Tages / Die Klitschko-Brüder: Zwei Box-Champions im Kampf ihres Lebens
Vitali Klitschko (r), Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Box-Profi, und sein Bruder Wladimir Klitschko, ebenfalls ehemaliger Box-Profi, am 27. Februar in Kiew Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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Die Boxer Vitali und Wladimir Klitschko und ihr Engagement in der Ukraine

Als Boxer haben sie alles erreicht, nun kämpfen Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir in Kiew ihren gefährlichsten Kampf – mit ungewissem Ausgang. Als Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt ist Vitali seit Beginn des russischen Angriffskriegs eines der Gesichter des Widerstands seiner Landsleute. Bilder von ihm mit Schutzweste bei der Trauung eines Ehepaares an der Front oder beim Gang durch die als Luftschutzbunker dienenden Kiewer U-Bahnhöfe gehen um die Welt. Immer an seiner Seite: sein jüngerer Bruder Wladimir.

Die Klitschko-Brüder, in der Ukraine ebenso populär wie im Westen, wissen um ihre immense symbolische Bedeutung für ihre Landsleute und ihre Rolle als deren prominente Stimme im Ausland. Seit Tagen versichern sie immer wieder, dass sie das Land nicht verlassen werden. „Wenn ich ginge, wäre das Verrat – und ich könnte niemals mehr in den Spiegel sehen“, sagte Vitali der Welt am Sonntag.

„Natürlich kann man woanders sein“, ergänzte Wladimir im selben Interview: „Aber man hat ein Zuhause.“ Das Gespräch führten die Brüder auf Deutsch, ihre Verbindungen in die Bundesrepublik sind eng. Beide waren während ihrer Zeit als Schwergewichtsboxer auf Weltniveau lange beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag.

In der Hansestadt gaben beide 1996 ihr Profidebüt, dort ließen sie sich mit ihren Familien nieder und gründeten Unternehmen. Vitalis Ehefrau Natalia und ihre Kinder leben weiter an der Elbe. Natalia sprach dort kürzlich auf einer Großdemonstration gegen den Krieg.

Vitali ist inzwischen 50 Jahre alt. Seine Boxkarriere, die ihn bis auf den Weltmeisterthron führte, endete 2013. Schon zu Profizeiten engagierte sich der Zwei-Meter-Hüne für die pro-europäischen und demokratischen Kräfte in seinem Heimatland, seit der sogenannten Orangen Revolution 2004 ist er in der Ukraine politisch aktiv.

Endgültig zur ernstzunehmenden liberalen Galionsfigur avancierte er während der Proteste gegen den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch 2014. Damals gingen Bilder von Klitschko um die Welt, wie er auf den Barrikaden im Zentrum Kiews zu den Menschen sprach.

Nachdem Janukowitsch gestürzt worden war, blieb Klitschko in der ukrainischen Politik. Zeitweise galt er sogar als dessen möglicher Nachfolger, aber dafür fehlte ihm Erfahrung. 2014 kandidierte er stattdessen erstmals erfolgreich als Bürgermeisterkandidat in Kiew.

2015 und 2020 wurde er im Amt bestätigt. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder Wladimir setzte seine gleichfalls von Weltmeistertiteln gekrönte Karriere bis 2017 fort und blieb in Deutschland. Auch er betätigte sich als Unterstützer der demokratischen Kräfte in der Ukraine. Im Februar ging er nach Kiew, um seinem Bruder zu helfen und sich als Freiwilliger für das ukrainische Militär zu melden.

Die Klitschkos stammen aus einer Militärfamilie. Vitali wurde als Sohn eines sowjetischen Luftwaffenoffiziers aus der Ukraine am 19. Juli 1971 in Kirgistan geboren, Wladimir am 25. März 1976 in Kasachstan. 1984 zog die Familie in die Ukraine, wo die Brüder weiter aufwuchsen und lebten. Dort begann auch ihre Boxkarriere.

Gemeinsam dominierten die Klitschkos über viele Jahre hinweg das Schwergewichtsboxen. Zugleich wurden die mediengewandten Brüder, die als Sportwissenschaftler promovierten, mit ihrem freundlichen Auftreten zu Sympathieträgern abseits des Rings. Sie brachen mit dem Klischee des schlichten Schlägers, machten in Deutschland am Ende gar Fernsehwerbung für Kinder-Süßigkeiten und Fitnessstudios.

All das allerdings scheint derzeit weit weg, wie aus einem anderen Leben. Er habe geschworen, sein Land zu verteidigen, sagte Vitali vor einigen Tagen in einem Interview mit dem „ARD-Morgenmagazin“ aus dem zur Festung gewordenen Kiew.

„Wenn ich sterben muss, dann sterbe ich. Es ist eine Ehre, für sein Land zu sterben, für jeden, der sein Land liebt.“ Wenn er morgens aufwache, denke er, es sei alles ein Traum, fügte er noch an. „Aber es ist leider Realität.“ (AFP)

rczmavicrom
15. März 2022 - 15.02

Elon Musk möchte ein Duell mit Putin, mit Preis die Ukraine.Das wär's doch ein Boxkampf Klitschko gegen Putin.Der Gewinner bekommt die Ukraine!

Romain C.
14. März 2022 - 8.34

Vitali wird bald nicht mehr in den Spiegel schauen können da es keine Spiegel mehr in der Ukraine geben wird! An Kapitulation zu denken wäre klüger als das Vaterland gegen Russland verteigigen zu wollen.