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RadsportValentin Madouas gewinnt 1. Etappe der Tour de Luxembourg

Radsport / Valentin Madouas gewinnt 1. Etappe der Tour de Luxembourg
Valentin Madouas hat in Luxemburg zum ersten Mal eine Etappe der ProSeries gewonnen Fotos: Anouk Flesch/Tageblatt

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Valentin Madoaus hat am Dienstag die 1. Etappe der Tour de Luxembourg gewonnen. Der Franzose setzte sich durch, nachdem seine Mannschaft über 163,8 Kilometer vom Stade de Luxembourg zum Kirchberg eine hervorragende Leistung zeigte. Maßgeblich am Sieg seines Teamkollegen beteiligt war auch Kevin Geniets. 

Der Jubelschrei von Valentin Madouas war am Dienstag im Zielbereich kaum zu überhören. Erst jubelte er über seinen Sieg, bevor sich der Franzose völlig erschöpft auf eine Bordsteinkante setzte. Der erste Gratulant ließ mit Kevin Geniets nicht lange auf sich warten: ein Abklatschen, eine innige Umarmung, bevor die beiden Radsportler dann erst mal Zeit für sich brauchten. Nebeneinandersitzend legten beide ihre Köpfe auf ihre verschränkten Arme ab – die Anstrengungen der 1. Etappe waren spürbar.

Nach einer kurzen Erholungsphase ging es für das luxemburgisch-französische Duo aber bereits in die Etappenanalyse – bei der beide das Lächeln kaum aus dem Gesicht bekamen. „Die Tour so zu starten, ist optimal“, sagt Geniets. „Wir wissen, dass wir die Beine zum Gewinnen im Team haben. Das bereitet viel Freude.“ 

Madouas’ Sieg war der krönende Abschluss einer perfekten Teamarbeit von Groupama-FDJ, das über die gesamte Etappe die beste Taktik an den Tag legte. „Eigentlich wollten wir keinen unserer Fahrer im Peloton Führungsarbeit machen lassen“, verriet Madouas. „Wir haben aber früh gesehen, dass das Rennen sehr schwer werden würde. Wir wollten also zum einen viele Fahrer im Hauptfeld müde machen und zum anderen die Ausreißer einholen.“ 

Völlig erschöpft von den Strapazen der ersten Etappe: Kevin Geniets (links) und Valentin Madouas
Völlig erschöpft von den Strapazen der ersten Etappe: Kevin Geniets (links) und Valentin Madouas

Geniets’ Vorarbeit

Mit Gil Gelders (Bingoal), Antonio Jesus Soto Guirão (Euskaltel), Niklas Eg (Uno-X), Tom Sexton (Bolton), Johannes Wolf (Leopard) und Kasper Viberg Søgaard (Riwal) hatten sechs Mann nach Rennbeginn den Sprung in die Ausreißergruppe geschafft. Doch das Peloton hatte die Gruppe stets im Griff. Vor allem Groupama-FDJ und Quick-Step Alpha Vinyl sorgten im Hauptfeld für hohes Tempo. 

Etwa drei Kilometer vor Schluss, als die Ausreißer längst eingeholt waren, attackierte Kevin Geniets. „Ich habe mir im letzten Anstieg gedacht, dass ich es versuchen müsste, weil ich mich den ganzen Tag über sehr gut fühlte“, sagte Geniets. „Ich wusste, dass Valentin (Madouas) noch gut dabei sein würde, falls meine Attacke nicht gelingt.“ Der ehemalige luxemburgische Landesmeister riss zwar eine kleine Lücke, doch dahinter wurde sich nicht belauert. „Es hätte klappen können, wenn die Gruppe hinter mir gezögert hätte“, weiß Geniets. 

Durch seine Attacke zog er aber immerhin das Feld auseinander – und verschaffte Madouas eine optimale Ausgangssituation. Als Geniets von den ersten Fahrern eingeholt wurde, attackierte der Franzose, der danach den Sieg einfuhr. „Kevin (Geniets) hat heute (Dienstag) eine sehr wichtige Rolle gespielt. Er hat das Rennen sehr schwer gemacht, unsere Konkurrenten wurden dadurch müde. Ich musste seine Arbeit nur noch beenden“, sagte Madouas. 

Drei Luxemburger im Hauptfeld

Nach dem Sieg am 4. September bei der Tour du Doubs (1.1) ist es für den Franzosen der nächste erste Platz – und der erste in der Kategorie der ProSeries. Bei beiden Erfolgen spielte Teamkollege Geniets eine maßgebliche Rolle. „Das Duo Geniets-Madouas funktioniert sehr gut“, lächelt Madouas. „Wir verbringen unser Leben zusammen. Seit Mai haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht. Wir haben uns auf die Tour vorbereitet, waren dann beim Dauphiné, der Tour und den Rennen danach zusammen. Er ist ein sehr guter Freund und wir verstehen uns sehr gut.“ 

Durch den Etappensieg holt Madouas somit auch das Gelbe Trikot. „Am Ende der Rundfahrt möchte ich es behalten. Ich muss meinen Vorsprung bis zum Zeitfahren aber noch ausbauen. Ich bin kein Spezialist. Mein Ziel ist es, das Gelbe Trikot zu behalten, und dass Kevin noch eine Etappe gewinnt.“ 

Zweiter hinter Madouas wurde der Niederländer Sjoerd Bax (Alpecin-Deceuninck) mit drei Sekunden Abstand, Dritter wurde der Franzose Clément Berthet (Ag2r) auf sieben Sekunden. Das Hauptfeld kam mit acht Sekunden Verspätung auf den Sieger im Ziel an. Drei der neun startenden Luxemburger waren in dieser Gruppe vertreten: Geniets wurde 16., Ivan Centrone (Geofco-Doltcini Matériel Velo.com) 32. und Michel Ries (Arkéa Samsic) 35. 

Luc Wirtgen (Bingoal), der noch vor der Etappe als einer der möglichen Kapitäne bei Bingoal Pauwels Sauces WB zählte, verlor gleich 3:11 Minuten. „Vor der Etappe waren Marco (Tizza) oder ich als Kapitän bestimmt“, sagt Luc Wirtgen. „Zur Hälfte des Rennens haben wir uns entscheiden müssen. Da ich mich nicht ganz so gut fühlte, wollte ich mich fürs Team opfern. Marco wurde Elfter, wir sind also noch dabei.“ 

Am Mittwoch führt die 2. Etappe über 163,4 Kilometer von Schifflingen nach Junglinster.

Im Überblick

1. Etappe, Stade de Luxembourg – Luxemburg-Kirchberg (163,8 km):
1. Valetin Madouas (F/Groupama FDJ) in 4:00:25 Stunden, 2. Sjoerd Bax (NL/Alpecin) +0:03, 3. Clément Berthet (F/Ag2r) +0:07, 4. Matteo Trentin (I/UAE) +0:08, 5. Florian Sénéchal (F/Quick-Step), 6. Benjamin Thomas (F/Cofidis), 7. Maxime Bout (F/Arkéa), 8. Victor Koretzky (F/B&B), 9. Franck Bonnamour (F/B&B), 10. Rune Herregodts (B/Alpecin), … 16. Kevin Geniets (LUX/Groupama FDJ), … 32. Ivan Centrone (L/Geofco), … 35. Michel Ries (LUX/Arkéa) alle +0:08, … 53. Tom Wirtgen (LUX/Bingoal) +2:25, … 65. Luc Wirtgen (LUX/Bingoal) +3:11, … 82. Colin Heiderscheid (LUX/Leopard), 83. Arthur Kluckers (LUX/UAE), … 89. Jacques Gloesener (LUX/Geofco) alle +7:41, … 111. Alexandre Kess (LUX/Geofco) 16:38