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Radsport(Un)Mut zur Farbe: Warum bei Andy Schleck – CP NVST – Immo Losch vor Weihnachten Unruhe aufkam

Radsport / (Un)Mut zur Farbe: Warum bei Andy Schleck – CP NVST – Immo Losch vor Weihnachten Unruhe aufkam
Blaue Schultern, Farben, die am Körper zu Orange übergehen: So sah das Trikot des Teams Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch bis jetzt aus Archivbild: Anouk Flesch/Tageblatt

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Kurz vor Weihnachten herrschte etwas Unruhe bei der Damen-Kontinentalmannschaft Andy Schleck – CP NVST – Immo Losch. Der Radsportweltverband (UCI) kontakierte die Mannschaft, weil er ein Problem in der Teambekleidung der Luxemburger sah.

Zu Beginn des Jahres 2021 hatte sich beim Team Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch Grundsätzliches geändert. Die Mannschaft, die 2020 ihre erste Saison fuhr, gehörte ab 2021 zu den UCI-Kontinentalteams. Dafür tauschten die Fahrerinnen ihre Grün-Schwarze-Bekleidung gegen modische und noch nicht dagewesene Anzüge aus: Seit 2021 bestritt der Rennstall Wettbewerbe in Sonnenuntergang-Farben. In den Anzügen fielen die Radsportlerinnen vor allem stylisch im Peloton auf. 

Vier Mannschaften hatten für 2022 – was die Trikots angeht – ähnliche Pläne
Vier Mannschaften hatten für 2022 – was die Trikots angeht – ähnliche Pläne Foto: Screenshot Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch/Facebook

In einer ähnlichen Montur sollte das Team auch die Saison 2022 angehen – das gab es zumindest am 15. November 2021 auf Facebook bekannt. „We are proud to announce our 2022 team kit!“, schrieb die Mannschaft. Doch kurz vor Weihnachten machte die UCI den Luxemburgern hinsichtlich der Trikots einen Strich durch die Rechnung. „Wir hatten diese Uniform im Oktober der UCI eingesendet“, sagte Tjarco Cuppens, Teammanager, dem Tageblatt. „Leider haben andere Teams ähnliche Monturen.“ 

Die Mannschaft um Christine Majerus, SD Worx, hatte sich genau wie das Team UAE und Movistar von den Trikots der luxemburgischen Mannschaft inspirieren lassen und ähnliche Farben für ihre Trikots benutzt. Die WorldTour-Teams hingegen wurden nicht von der UCI gefragt, ihre Farben zu tauschen. „Die UCI hat uns kontaktiert und es war sehr einfach: Wenn wir das Trikot nicht ändern, bekommen wir keine Lizenz“, erklärt Cuppens. 

Zeit, um mit dem Weltverband darüber zu streiten, habe Cuppens und sein Team aber nicht gehabt. „Natürlich hätten wir eine längere Diskussion starten und ein großes Thema daraus machen können“, sagt der Niederländer. „Aber ich habe drei Tage mit der UCI gesprochen. Über Weihnachten sind sie alle im Urlaub und ich wollte dieses Thema nicht mit ins neue Jahr nehmen. Die Diskussionen hätten sich bis in den Januar gezogen, irgendwann wäre es dann zu spät, ein neues Trikot zu entwerfen.“ 

Letztendlich haben UAE, SD Worx und Movistar ihre Trikots autorisiert bekommen – alle drei Mannschaften gehören der WorldTour an. „Es ist eine Schande, dass es immer die kleinen Teams trifft, die ohnehin schon die höchsten Hürden im Profi-Peloton überwinden müssen“, schrieb Claire Faber, Teammitglied von Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch, auf Twitter. Dass die UCI WorldTour-Teams bevorzuge, verneint auch Cuppens nicht. „Das ist eine Schlussfolgerung, die man daraus ziehen kann“, sagt er. „Wir werden die ganze Situation aber noch mal in einem Meeting ansprechen. Wir müssen schauen, was wir in Zukunft ändern können, damit so etwas nicht noch mal passiert. Es ist keine ideale Situation für uns gewesen.“ 

Die neue Bekleidung des luxemburgischen Teams
Die neue Bekleidung des luxemburgischen Teams Foto: Screenshot Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch/Facebook 

Innerhalb von zwei Tagen haben die Luxemburger ein neues Trikot entworfen. Dieses ist hauptsächlich schwarz, doch immerhin erinnern die Ärmel noch an das alte Modell. „Wir mussten uns schnell entscheiden. Deswegen wollten wir sichergehen, dass wir keiner anderen Mannschaft ähneln. Ich bin nun sehr zufrieden, weil wir uns von den anderen Teams abheben“, sagt Cuppens. Im Endeffekt sei er sogar etwas froh darüber, dass die UCI sie zum Wechsel brachte. „So sind immerhin nicht vier Mannschaften mit ähnlichen Trikots unterwegs. Aus dem Auto sind die Fahrerinnen dann nur sehr schwer zu unterscheiden. Und auch für die Teams untereinander hätte das nicht einfach werden können. Am Ende ist es also noch gut für uns gelaufen – aber die Kommunikation muss besser werden. Das haben wir der UCI und anderen Teams schon weitergegeben.“