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Tageblatt-WM-Kolumne: Grüne Sperrmeile

Tageblatt-WM-Kolumne: Grüne Sperrmeile

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Bei einigen WM-Teilnehmern gingen die Auftaktspiele gründlich in die Hose. Damit bei der weiblichen russischen Bevölkerung nichts unter den Rock kommt, was da nicht hingehört, hat eine kommunistische Abgeordnete dazu aufgerufen, während der WM von intensiven körperlichen Kollisionen mit Ausländern abzusehen, besonders mit Ausländern anderer Hautfarbe. Das hat das horizontale Gewerbe in Russland auf den Plan gebracht, obwohl es ein solches Fach offiziell gar nicht in Russland gibt.

Ob denn jetzt weiße Männer bessere Chancen bei russischen Frauen hätten, wollten wir von einer Schönheit aus St. Petersburg wissen, die neben Literatur und Atomphysik auch Orgel- und Blasmusik studiert hat. „Das ist Quatsch. Wir machen hier keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß. Für uns gibt es nur Grüne und die Dunkelgrünen zahlen das Doppelte. Bei Maradona berechnen wir natürlich auch eine Gewichtszulage!“

Das war bei der WM in Brasilien noch anders gewesen, da hatte man die weißen Besucher noch vor einheimischen Frauen mit dunkler Hautfarbe und tiefer Stimme gewarnt. Da haben die Russen aber Glück, dass Frauenkenner wie die Italiener nicht dabei sind. Oder die Luxemburger, bei ausländischen Frauen sehr gefragt wegen Haus, Geborgenheit, Garten, Rente und BMW. Und einige Luxemburger Fans sind mit Sicherheit in Russland dabei, schließlich gilt unsere Hingabe auch anderen Nationen, wie England oder Panama.

Nicht ausgeschlossen, dass ihre Anwesenheit nachhaltige Spuren hinterlässt und bei der WM 2038 ein Jempi Muller-Banischewski, ein Pir Schmidt-Kaputnik oder ein Tun Antonow für Russland auflaufen! Auch die Isländer haben einen Bonus bei russischen Frauen, sie sind alle blond, kräftig und naturverbunden.

Und sie haben blonde, kräftige und naturverbundene Frauen zuhause. Und ihre einzige Sorge ist, dass die Russen jetzt massiv während der WM in Island bei ihren Frauen Urlaub machen. Bei den Engländern müssen die Russen sich keine Sorgen um ihre Frauen machen. Die Engländer eher um die eigenen, bei den Wodkapreisen.

In der Erinnerung an vergangene Weltmeisterschaften haben sie sich meist um die Flughäfen einquartiert, um sich beim vorhersehbaren Ausscheiden spätestens im Achtelfinale so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. Oder nicht.