Am Donnerstag soll Juventus-Präsident Andrea Agnelli die Pläne einer neuen Super League während einer Messe der Sportindustrie vorstellen. Die Triebfedern des Projekts sind weiterhin die Big Three des europäischen Fußballs bestehend aus Juventus Turin, Real Madrid und dem FC Barcelona. Die britische Tageszeitung The Telegraph berichtet weiter, dass ihr ein Dokument mit dem Vorhaben vorliegt. In diesem soll dann auch stehen, dass die Super League an der Entwicklung neuer Märkte interessiert sei. Konkret könnte man sich vorstellen, neue Vereine in Luxemburg oder Dublin zu gründen, „Standorte, wo es aktuell keinen Spitzenfußball gibt“, so der Telegraph weiter in seinem Artikel.
Paul Philipp, Präsident des nationalen Fußballverbandes FLF, hat von dieser Idee noch nichts gehört. „Ich habe den Artikel zwar gelesen, allerdings steckt nichts hinter dieser Idee. Mit mir wurde nie darüber geredet und ich halte es auch nur für ein Gerücht.“ Auch Romain Schumacher, der jahrelang den F91 Düdelingen bei der europäischen Klubvereinigung ECA vertrat, hat noch nichts von einem solchen Projekt gehört.
Ende dieser Woche wird man wohl mehr zu den Plänen der „großen drei“ wissen. Ob es wirklich interessant und vor allem lukrativ ist, ein Super-League-Spiel im relativ kleinen Stade de Luxembourg (9.471 Plätze) auszutragen, ist jedoch mehr als fraglich.
Das Projekt einer europäischen Super League von zwölf europäischen Fußball-Topclubs war am 21. April 2021 gescheitert. Zwei Tage vorher hatten die Vereine die Gründung dieser milliardenschweren Liga angekündigt. Diese hätte in direkter Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA gestanden. Aus der Bundesliga hatte sich kein Club der Super League angeschlossen. Finanziert werden sollte das Projekt durch eine US-Großbank. Nur 48 Stunden später hatten alle sechs englischen Teams um Meister FC Liverpool nach massivem Druck von Fans und Öffentlichkeit ihren Verzicht auf die Gründung der geschlossenen Eliteliga verkündet. Auch Atlético Madrid und Inter Mailand stiegen danach aus.
Doch Juventus-Präsident Andrea Agnelli hielt auch nach diesem Rückschlag an seiner Vision fest. „Ich will nicht aufgeben und ich werde nicht aufgeben. Das System braucht eine Veränderung. Eine Veränderung, die den Dialog aller braucht. Juventus will ein Teil davon sein“, bekräftigte der 45-Jährige seine Absichten bei der Mitgliederversammlung des „alten Dame“ im vergangenen September.
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