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FußballRacing-Akademie bietet ab Januar Nachhilfestunden an

Fußball / Racing-Akademie bietet ab Januar Nachhilfestunden an
Der Racing-Nachwuchs kann in Zukunft auf geschulte Nachhilfelehrer zurückgreifen Foto: dpa/Marijan Murat

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Seit 2016 leitet Vivian Reydel die Jugend-Akademie des hauptstädtischen Racing. Der 31-jährige Franzose war selbst fünf Jahre lang als junger Kicker in der Talentschmiede des FC Metz eingeschrieben – und weiß demnach ganz genau, wie ein Rundumpaket aussehen soll. Neben ausgebildeten Trainern, Fitness-Optionen, Jahresplänen und einer kompletten Nachverfolgung der Leistungen erweitert sich das Angebot des RFCUL ab Januar um ein weiteres Element: Eine externe Firma wurde für Nachhilfestunden engagiert.

Der Generaldirektor der Akademie des RFCU Lëtzebuerg, Vivian Reydel, gehört zu den Fußballspielern, denen eine Verletzung ein Strich durch die mögliche Karriere gemacht hat. Seit diesem Schicksalsschlag widmete sich der inzwischen 31-jährige Franzose anderen Bereichen des Fußballs: Nachdem er 2014 die Schuhe an den Nagel gehängt hatte, wurde das ehemalige Mitglied der Metzer Akademie selbst in der Ausbildungsstätte eingestellt – von den U10 bis hin zu einer Stelle als Co-Trainer der U15. Im November 2016 folgte er dem Ruf aus der Luxemburger Hauptstadt und leitet seitdem die Akademie des RFCUL. „Davor gab es ein kleines Loch.“ Ohne den Namen der Vorgänger zu nennen, sprach er das Kapitel Daniel Masoni und Troyes an: „Es gab dieses Partenariat mit einem ausländischen Verein, bei dem in Bezug auf die Jugend die DNA des Vereins vergessen wurde.“

Die neue Klubleitung wandte sich an die Audit-Firma „Double Pass“, um eine neue Basis zu schaffen. Bereits damals trainierten 250 Kinder beim RFCUL. Dass sich die Nachwuchsabteilung seither großflächig entwickelt hat, wird aufgrund der aktuellen Zahlen deutlich: Neun Personen sind auf administrativer Ebene vom Klub eingestellt worden. Jede Woche tummeln sich auf den Trainingsplätzen des Racing 400 Jugendspieler, von denen rund 40 ebenfalls in den FLF-Kadern vertreten sind. 23 Jugend-Mannschaften, inklusive der drei Mädchen-Teams (U11, U15, U19), sind in den unterschiedlichen Meisterschaften eingeschrieben. „Wir haben unsere Ausbildung in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: Die ‚école foot’ (5 bis 11 Jahre), die ‚préformation’ (11 bis 15 Jahre) und die ‚formation’ (16 bis 19 Jahre).“

Bis zu 7,5 Euro pro Stunde

Struktur und Entwicklung sind zwei Schlagworte, die Reydel im Gespräch immer wieder benutzt. „Wir bieten den Spielern eine Werkzeugkiste an, mit dem Ziel, sie dadurch autonom zu machen. Es bringt nichts, ihnen ständig nur vorzuschreiben, was für sie richtig ist.“ Ob Fitnesspläne oder komplette Jahresplanungen, „wir möchten sie dazu bringen, selbst zu überlegen und zu entscheiden, was sie brauchen“. In diese Richtung geht demnach auch die neue Racing School. Reydel erinnerte dabei an seine eigenen Erfahrungen beim FC Metz und die Möglichkeit, schulische Unterstützung vom Verein zu bekommen.

Ab Januar wird die Firma „Primus“ fünfmal die Woche sowohl in Hollerich als auch im Stade Hammerel präsent sein. Die Lehrer werden ihre Gruppen von maximal zehn Kindern nach Alter und Stoff einteilen. Es handelt sich um ausgebildetes Personal, „nicht um Aufsichtspersonen“: „Die Eltern können ihre Kinder bereits dem Training absetzen und haben dann auch die Gewissheit, dass Hausaufgaben sorgfältig gemacht und mögliche Fragen bereits beantwortet wurden, bevor die Kinder am Abend wieder zu Hause sind. So bleibt auch mehr Zeit für die Familie.“ Das Angebot kam laut Reydel gleich sehr gut an: „Ich denke, der Ansturm wird nicht auf sich warten lassen.“ Die Rundumbetreuung hat allerdings auch ihren Preis: Pro Stunde werden zwischen 5,50 und 7,50 Euro fällig. 

Für den Direktor der Akademie ist eine Sache besonders wichtig: „Alle, die sich dafür engagieren, müssen beim schulischen Teil genauso motiviert sein wie auf dem Fußballplatz. Es gab auch schon Gespräche mit Eltern und Lehrern, da bei einigen die Disziplin in der Schule nicht die gleiche war wie bei uns. Das darf nicht sein.“ Umgekehrt ist es mit der Verantwortung ähnlich: „Wir spielen eine wichtige soziale Rolle und müssen dafür sorgen, dass die Kinder bestmögliche Voraussetzungen bekommen.“