Die Petinger erwischten das, was man einen Traumstart nennt: Beim ersten Vorstoß in den gegnerischen Strafraum bekam Merk das Leder in die Füße. Swift-Innenverteidiger Prempeh lief ungestüm in den Offensivspieler hinein. Abreu nahm sich der Sache an und verwandelte den Foulelfmeter trocken. Der Swift war komplett von den Socken und hatte Glück, dass Merk nach einer Flanke von Abreu in der 4. ein paar Sekunden zu spät war und daraufhin auch nur das Außennetz traf. In der 11. klingelte es allerdings ein zweites Mal: Ein weiter Abstoß von Barrela landete bei Merk. Dieser hebelte die Defensive mit seinem Pass in die Tiefe aus, Tekiela drosch das Leder gegen den Innenpfosten und sah den Ball dann ins Netz fliegen. Die UTP hatte die Kontrolle und ließ den Ball laufen. Hesperingen konnte nur reagieren.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis ein Lebenszeichen vom Tabellenführer kam. Ein Schuss von Philippe stellte Barrela nicht vor Probleme, Kapitän Terkis Weitschuss flog über das Gehäuse. Als Swift dann das Tempo noch mal richtig anziehen konnte, wurde es gefährlich im Petinger Strafraum: Über mehrere Stationen landete der Ball bei Stolz, der für Corral auflegte (1:2, 30.). Die Lage spitze sich zu: Der gelbbelastete Ouhatti erhielt seine letzte Warnung und Mawatu holte sich wenige Sekunden später selbst eine Gelbe ab. Erinnerungen an das Hinspiel wurden wach: Damals war die UTP mit einem 3:1-Vorsprung in die Pause gegangen – und hatte im zweiten Durchgang nicht nur Abreu verletzungsbedingt verloren, sondern auch noch zwei Gegentore kassiert.
In dieser hektischen Phase versuchte Petingen, weiter schnell und mutig nach vorne zu spielen. Abreu flankte auf Merk, der Ball wurde abgewehrt und landete vor Teixeira. Dessen wuchtiger Schuss flog ins Außennetz (34.). Nicht einmal zwei Minuten später hatte auch Hesperingen eine Großchance zu verzeichnen, als Stolz in den Sechzehner eingezogen war. Nach einem Zweikampf mit M. Sarr ging der Deutsche zu Boden, doch Müller ließ weiterspielen. Nouvier reagierte am schnellsten und knallte das Leder völlig unbedrängt gegen die Latte. Auf der Swift-Bank echauffierte sich besonders Trainer Carzaniga über den ausgebliebenen Pfiff und wurde (wie viele andere an diesem Tag) wiederum mit einer Gelben abgekühlt.
Das Spiel nahm nach der Pause dann trotzdem die Wende, die sich schon im ersten Durchgang angedeutet hatte: Nach einem Foul an Ekofo musste Mawatu mit Gelb-Rot vom Platz. Kakoko opferte daraufhin Merk und ließ Heil den Rechtsverteidigerposten übernehmen. Die Überzahl hatte zur Folge, dass die Roten jetzt deutlich mehr Ballbesitz hatten, während die UTP mit Mann und Maus dagegenhielt. Der eingewechselte Belameiri gab in der 66. einen der gefährlicheren Torschüsse ab und sein Kopfball zehn Minuten später knallte gegen das Metall. Die Sturmläufe des Swift hielten an, u.a. traf Stolz in der 81. das Lattenkreuz. Am Ende feierte die UTP ihren Heimsieg mit neun Mann auf dem Platz. (Christelle Diederich)
Jeunesse-Chancenplus wurde belohnt
Mit einem alles in allem verdienten Auswärts-Dreier festigte die Jeunesse ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte der BGL Ligue, während für Monnerich nach dem dritten punktlosen Spiel in Folge ein Abstiegsrang in bedrohliche Nähe rückt.
Olivier Ciancanelli hatte vor zwei Wochen den Trainerposten von Dinis De Sousa übernommen. Nach der 0:2-Pleite in Esch gegen die Fola forderte der Coach bedingungslosen Einsatz und volle Konzentration, um gegen die Jeunesse zu punkten. Eine Vorgabe, die nur bedingt befolgt wurde. Viel zu passiv in der Vorwärtsbewegung verhielten sich die Hausherren in den ersten 45 Minuten. Ein einziger (versuchter) Torschuss von Da Cruz gegen Ende des ersten Durchgangs spricht Bände. Die Umstellung mit Senakuku in der Sturmspitze und M’Barki in einer etwas zurückgezogenen Position zeigte Wirkung. Der (schnelle) Ausgleich war die Folge. Ein konsequentes Nachsetzen blieb aber aus.
Die Jeunesse fand die Spielkontrolle zurück. In Wiltz haderte Resende noch mit der schlechten Chancenverwertung. „Heute machten wir die dritte Chance rein …“, stellte der Coach anschließend fest. Nach dem Monnericher 1:1 deutete alles auf ein Remis hin. Doch die eigentlich schönste Spielaktion sorgte spät für das Endergebnis zugunsten der Gäste.
Auf FCM-Seite standen im Vergleich zum letzten Spiel C. De Sousa und D. De Sousa in der Startelf. Letzterer rückte kurzfristig für den verletzten Amadei nach. Bei den Gästen gab es vier Änderungen (Klica, Meireles, Seck, Boury) zu verzeichnen. In den ersten 20’ plätscherte das Spiel dahin. Torraumszenen blieben fast ganz aus. Myre versuchte es über die rechte Flanke. Es fehlte aber an der nötigen Unterstützung, um M’Barki in Schussposition zu bringen. Nach und nach übernahmen die Gäste das Kommando. Einem ersten Vorstoß von Klica (30.) folgte einer von Lapierre. Sein Abschluss sprang vom Pfosten zurück in die Arme von Da Silva, dann verzog Klica knapp, ehe die Gästeführung fiel. Eine weite Flanke von Klica landete auf dem Kopf von Seck, der von Da Silva und Konté völlig unbedrängt einnickte.
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Boury traf im Laufduell um den Ball M’Barkis Ferse. Den Elfer verwandelte der Gefoulte selbst, indem er Sommer in die falsche Ecke schickte. Es wurde stimmungsvoller und hektischer. Senakuku sah sofort die Gelbe Karte (55.), Laterza legte sich mit Teilen des Publikums an. Endlich war Feuer in der Partie. Arénate verzog um Zentimeter, dann landete ein Kopfball von Latic in den Armen von Da Silva. Auf der anderen Seite grätschte Boury im letzten Moment gegen Senakuku, ehe Myre drei Gegenspieler „austanzte“ und aus spitzem Winkel an Sommer scheiterte. In der 87. lief der Ball flüssig über Soares zu Deruffe, der Klica im Sechzehner fand. Die Monnericher waren zu weit weg. Klica konnte den Ball mit der Brust annehmen und unhaltbar im langen Toreck versenken. (Marc Karier)
Rosport erkämpfte sich die drei Punkte
Rosport hat sich beim direkten Konkurrenten Hostert drei wichtige Punkte im Abstiegskampf erkämpft. Die USH wartet vergeblich auf den ersten Sieg im neuen Kalenderjahr. Das Gastspiel der Truppe aus dem „Gréngewald“ am kommenden Wochenende in Wiltz hat fast schon Endspielcharakter.
Böse Zungen behaupteten vor dem Spiel, dass die rund 300 angereisten Zuschauer mehr Rote Karten als Tore zu sehen bekommen würden. Doch beide Teams waren durchaus zum Tore-Schießen da. Gashi verpasste ganz alleine vor dem Tor aus rund fünf Metern die Führung für die Hausherren (3.). Auf der Gegenseite machte es Gilles Feltes besser und nickte nach einer Ecke zur Führung für die Gäste ein (10.).
Lange blieben die Rosporter aber nicht in Front. Nach einem Freistoß direkt an der Eckfahne traf der vorher glücklose Gashi die Entscheidung, den Ball scharf auf das Tor zu bringen. Diverse Feldspieler und auch Torwart Bürger verfehlten das Leder, sodass dieses im Netz endete (15.). Nach den frühen zwei Toren fanden beide Teams lange Zeit keinen Rhythmus. Im Mittelfeld kämpften die beiden abstiegsbedrohten Konkurrenten energisch um jeden Ball, ohne dass eine Mannschaft die Oberhand gewinnen konnte oder zu Torchancen kam.
Aus dem Nichts heraus erzielten die Gäste durch Ferreira die erneute Führung. Nach einem langen Freistoß aus der eigenen Hälfte verlängerte Stürmer Habimana den Ball, sodass Ferreira einfach nur einschieben musste (38.). Nach dem Wiederanpfiff bot sich das gleiche Bild. Hostert versuchte, nach vorne zu spielen, scheiterte aber über weite Strecken an der gut gestaffelten Rosporter Defensive. Die Victoria tat überhaupt nichts mehr für die Offensive und rührte hinten Beton an. Erneut aus dem Nichts schossen die Spieler von Trainer Forkel dann das spielentscheidende Tor: Nach einem Pass von Van Lingen stand Bouché frei vor dem Tor und verwandelte die einzige Chance der Rosporter im zweiten Durchgang zum Endstand (75.). (Christian Biewer)
Mazure und Filet sind zu viel für Wiltz
Nach der Niederlage des Swift ist Niederkorn mit acht Siegen in Folge die formstärkste Mannschaft der Liga. Progrès war besonders in Halbzeit eins äußerst effektiv in der Chancenverwertung und bleibt auf Europapokal-Kurs. Die Gäste aus Wiltz gefielen mit einigen schönen Aktionen, doch insgesamt fehlte ihnen die Durchschlagskraft
Ballbesitz und Spielkontrolle zählen nicht. Das bekam der FC Wiltz im Stade Jos Haupert am eigenen Leib zu spüren. Es waren keine 17 Minuten vergangen – die Gäste hatten die Partie engagiert und kontrolliert begonnen –, da lagen sie 0:2 zurück. Es war nämlich Progrès-Torjäger Filet, der früh zuschlug (3.), ehe Mazure einen mustergültigen Angriff per Kopfball zum 2:0 abschloss (17.). Effizienz par excellence auf Seiten des Progrès. Am Spielgeschehen änderte sich in den darauffolgenden Minuten nur wenig. Wiltz blieb spielbestimmend und erarbeitete sich nun endlich auch die erste Torchance: Romeyns verpasste nach Timmermans-Flanke knapp (28.). Der Progrès dominierte jedoch weiterhin die Torszenen. In der 38. Minute wurde ein Konter vom Strasser-Team nicht vernünftig zu Ende gespielt, aber vier Minuten später traf Bastos mit einem Dropkick-Kracher nach einer Ecke die Latte und den Abpraller schlenzte Mazure gekonnt in die Maschen.
Mit einem 3:0 im Rücken spielt es sich für eine clevere Mannschaft wie den Progrès natürlich einfach. Sie verwalteten den Vorsprung über die zweiten 45 Minuten geschickt und hatten mehrere Möglichkeiten, das Ergebnis hochzuschrauben. De Almeida per Konter (67.) sowie der überragende Akteur auf dem Platz, Mazure, verpassten das 4:0 (71.). Wiltz fehlten an diesem Sonntag die Mittel, aber auch ein wenig Glück im Abschluss (Humblet, 67.) und wenn sie sich durchsetzten, war Progrès-Keeper Latik Endstation. In der Schlussminute setzte sich Nationalkeeper Schon noch einmal in Szene, indem er einen Panenka-Elfmeter von De Almeida akrobatisch abwehrte. (Stefan Förster)
Die weiteren Statistiken des Spieltags
Statistik
Fola – Déifferdeng 03 3:2 (1:1)
Fola: Cabral – Ferreira, Klein, Tawaba, Orville (60. Lima) – Cerqueira – L. Correia, El Alami (84. Ahmetxhekaj), Jeridi, Diallo (65. B. Correia) – Quinol
D03: Cappa – Franzoni, D’Anzico, Bedouret, Bei – Monteiro, Oliveira (80. Gulluni), Naïfi (15. Trani) – Simões, Almeida (65. Tokpa) – Castro
Schiedsrichter: Rodrigues – Da Silva, Ludovicy
Gelbe Karten: Klein, Orville, Ferreira, Lima – Monteiro
Gelb-Rote Karte: Cerqueira (80., wegen Reklamierens)
Torfolge: 0:1 Castro (21.), 1:1 El Alami (28.), 2:1 B. Correia (76.), 2:2 Castro (79., Foulelfmeter), 3:2 Tawaba (89.)
Beste Spieler: El Alami, L. Correia, Tawaba – Simões, Castro, Trani
Zuschauer: 287 zahlende
Statistik
RFCUL – UN Käerjeng 1:1 (1:1)
RFCUL: Ruffier – Amijekori (90. Machado) Garos, Kada, Laurienté – Nakache (76. Pokar), Ikene (57. Buch), J. Simon – Hennetier, N’Goma, Schaus
UNK: Scheidweiler – Albanese, Fernandes, Mura (46. Biagui) Jänisch – Belesi – Barbaro (72. Titizian), Fostier (90. S. Alverdi), Sousa, Lopes – Muric
Schiedsrichter: Wilmes – Malena, Teixeira
Torfolge: 1:0 Laurienté (4.), 1:1 Fernandes (6.)
Gelbe Karten: N’Goma, Nakache, Kada – Belesi
Beste Spieler: Nakache, Schaus – Lopes, Fostier, Belesi
Zuschauer: 242
Statistik
Strassen – Düdelingen 1:2 (1:1)
UNA: Özcan – A. Agovic, Siebenaler, Schnell, Fonrose, Mastrangelo (88. Stulin) – Andreas – Rouffignac, Pimentel (88. Baillet), Baiverlin (70. Camilo) – Perez
F91: Fox – Ouassiero, Decker, Sidibé, E. Agovic, Kirch (74. Stumpf) – Sinani, Morren, Bojic (59. Da Cruz) – Magno (70. Moussaki), Hadji
Schiedsrichter: Ferreira – Coelho, Alves
Gelbe Karten: Andreas, Mastrangelo, Pimentel, Rouffignac, Siebenaler, Bonvini (Trainer), Chedal (Co-Trainer) – Kirch
Rote Karte: Sidibé (56., gestreckter Fuß ins Gesicht des Gegners)
Gelb-Rote Karte: Perez (27., Beleidigung), Chedal (Co-Trainer, 72. wegen Reklamierens)
Torfolge: 1:0 Perez (18.), 1:1 Magno (40.), 1:2 Agovic (87.)
Beste Spieler: Özcan, Pimentel – Agovic, Morren, Sinani
Zuschauer: 263
Statistik
Etzella – Mondorf 0:3 (0:1)
Etzella: Galea – N’Gbin, Berisha, Nicolay, Kramaric (72. Da Mota) – Hermandung, Ferreira – Rapaille, Graf (56. Kyereh) – Séry, Curic (79. Monteiro)
Mondorf: Machado – Matias, Benhemine, Eren, Kuete – Schmit, Bourigeaud – Bekkouche, Taarimte (72. Holter), Abdelkadous (61. Benamra) – Keita (61. Fernandes)
Schiedsrichter: Mateus – Sousa, Civovic
Gelbe Karten: Kramaric, Hermandung – Eren
Torfolge: 0:1 Schmit (24.), 0:2 Fernandes (71.), 0:3 Bourigeaud (87.)
Beste Spieler: Rapaille, Séry – Machado, Bourigeaud
Zuschauer: 145
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