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WMNächstes WM-Desaster perfekt: Deutschland scheidet nach 4:2-Sieg gegen Costa Rica aus

WM / Nächstes WM-Desaster perfekt: Deutschland scheidet nach 4:2-Sieg gegen Costa Rica aus
Serge Gnabry brachte die deutsche Mannschaft mit 1:0 in Führung Foto: Federico Gambarini/dpa

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Die mit Titel-Ambitionen gestartete deutsche Fußball-Nationalmannschaft verabschiedet sich international verlacht von der WM.

Im Moment der Blamage winkte Hansi Flick verächtlich ab, seine Spieler wollten weg, nur weg: Sie flohen nach dem erneuten WM-Desaster in die Kabine des „Beduinenzeltes“ von Al-Khor, so schnell es ging. Dieses Debakel war genauso schlimm wie der Russland-Albtraum von 2018 – die Mär von der deutschen „Turniermannschaft“ ist ein für alle Mal dahin.

Der Traum vom fünften WM-Stern verglühte am Donnerstagabend um 23.53 Uhr Ortszeit am katarischen Wüstenhimmel. Nach der dritten deutschen Turnier-Blamage in Serie gehört der viermalige Weltmeister definitiv nicht mal mehr annähernd zur erweiterten Weltspitze. Und der Bundestrainer steht trotz eines 4:2 (1:0) im Gruppenfinale gegen Costa Rica vor den Trümmern seiner kurzen Amtszeit – weil die erhoffte spanische Hilfe ausblieb.

„Das ist eine absolute Katastrophe“, sagte der enttäuschte Thomas Müller im ARD-Interview. „Das ist für uns unglaublich bitter, denn unser Ergebnis hätte ja gereicht. Das ist ein Ohnmachtsgefühl.“ Alle nachträglichen Rechnereien seien „Schall und Rauch“. Dann hielt er eine Rede an die Fans, die sehr deutlich nach Abschied klang. Kai Havertz stellte fest: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen.“

Nach dem Führungstreffer durch Serge Gnabry (10.) und einem 30-minütigen Belagerungszustand vor dem costaricanischen Tor hatte noch alles blendend ausgesehen. Das Grauen kam auf leisen Füßen: Costa Rica zeigte sich erst ab und an gefährlicher – und schlug dann gnadenlos zu. Spanien geriet unterdessen beim 1:2 (1:0) gegen Japan nach Führung in Rückstand.

In Al-Khor schoss Yeltsin Tejeda (58.) den Ausgleich, die deutsche Mannschaft war zu diesem Zeitpunkt schon völlig verunsichert. Jamal Musiala traf nur den Pfosten (61./67.). Havertz (72./85.) und Niclas Füllkrug (89.) konterten das zweite Gegentor durch Celso Borges (70.). Der Sieg war wertlos.

So oder so: Wurzel allen Übels war das unnötige 1:2 gegen Japan nach deutscher Führung im ersten Spiel. Nebengeräusche wie der Streit um die „One Love“-Binde waren wohl ablenkender als gedacht, das 1:1 gegen Spanien wirkte außerdem wie ein zu stark dosiertes Beruhigungsmittel.

Der deutsche Tross wird das „Zulal Wellness Resort“ am Freitag räumen und gegen Mittag tief betrübt nach Hause fliegen – in ein Land, das sowieso nicht gerade von WM-Euphorie erfasst war und nun wohl fast völlig das Interesse verlieren wird.

Schnell Tore zu erzielen, wie auch immer, und dann auf Spanien gegen Japan zu schauen – das war das Ziel. Musiala tanzte durch sechs Gegenspieler, kam aber nicht zum Abschluss. Die Belagerung begann, Gnabry traf nach Flanke von Raum per Kopf, vom Spanien-Spiel in Ar-Rayyan kam auch frohe Kunde.

Das Drama: Es war noch nicht abzusehen. Doch ein Tor für Costa Rica oder deren zwei für Japan waren immer noch eine recht reale Bedrohung, wie Neuers Glanzparade gegen Keysher Fuller (42.) zeigte. Antonio Rüdiger und David Raum hatten im Duett gepatzt, Neuers feuriger Blick war Strafe genug.

Dann ging es dahin: Fassungslos nahmen die deutschen Fans den Ausgleich und sogar die costaricanische Führung zur Kenntnis. Ja, Deutschland rannte an, hatte Chancen und traf, doch der Weg in ein Achtelfinale gegen Marokko blieb versperrt. (SID)

Martinez tritt nach Belgien-Aus zurück

Roberto Martínez hat umgehend nach dem WM-Vorrunden-Aus seinen Rücktritt als belgischer Nationaltrainer erklärt. „Das war heute mein letztes Spiel als Nationaltrainer. Das ist natürlich sehr emotional“, sagte der Spanier nach dem 0:0 am Freitag in Katar gegen Kroatien im letzten Vorrundenspiel. Belgien verpasste damit erstmals seit 1998 bei einer WM-Endrunde die K.o.-Runde, Kroatien wurde Zweiter. Den Gruppensieg sicherte sich Marokko durch ein 2:1 (2:1) gegen die Kanadier, die schon vorher keine Chance mehr auf ein Weiterkommen hatten. 

Beat Mosimann
2. Dezember 2022 - 17.57

Und wieder ist die Mannschaft abgezogen worden ... lang und schmutzig. Aber sie lassen sich von der FIFA den Mund nicht verbieten!

Hans
2. Dezember 2022 - 10.51

Das war ein schöner Tag :-)