Das mit Spannung erwartete erste Pflichtspiel der Saison unter dem neuen Cheftrainer Pedro Resende steht bevor und hat es gleich in sich. Erwartet wird ein Duell auf Augenhöhe, obschon NK Maribor mit nunmehr drei Pflichtspielen in dieser Saison in puncto Physis, Intensität sowie Spielrhythmus einen kleinen Vorteil haben dürfte. Der heutige Gegner sollte vom Profil her ähnlich sein wie NK Olimpija Ljubljana, gegen das Differdingen letztes Jahr knapp ausschied (1:1 und 1:2). Vergleiche jeglicher Art lehnte Resende vor dem Spiel allerdings ab: „Sicherlich kommen beide Mannschaften aus Slowenien und spielen dort auf einem vergleichbaren Niveau, allerdings unterscheiden sich beide grundsätzlich in ihrer Spielphilosophie.“

Dabei betonte der 46-Jährige explizit: „Jedes Spiel ist anders, Maribor hat seine Stärken eher im offensiven Bereich, wohingegen Ljubljana letztes Jahr defensiv sehr stabil war. Überdies haben sich unsere Gegebenheiten auch geändert, denn der Kader wurde sichtlich verstärkt“. Der Trainer verfügt dementsprechend über eine größere Auswahl und Variabilität, die in engen Spielen jeweils den Ausschlag geben könnten. Vor allem die vielversprechende Vorbereitung sollte der Mannschaft Selbstvertrauen und den nötigen Schwung für die bevorstehenden Duelle geben. „Wir haben alle Spiele gewonnen, sind uns dennoch bewusst, dass uns mit Maribor erstens ein qualitativ viel stärkerer Gegner erwartet, der seine bisherigen Spiele ausschließlich gegen Profi-Teams bestritten hat, und zweitens, dass die physischen Auswirkungen der Spiele auf diesem Niveau deutlich höher sind“, mahnte der 46-Jährige. An der Vorbereitung auf das Spiel hat Resende bewusst nichts verändert: „Wir bereiten uns ähnlich wie vor einem Meisterschaftsspiel vor, alles andere bringt uns aus der Routine.“

Bei den Differdingern hat sich in der Sommerpause so einiges verändert. Mit Lucas Pruzzo und Lucas Comachi wurden zwei Argentinier geholt. Aus Costa Rica kommt Ex-Nationalspieler Nestor Monge. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss diese Spieler aus Süd- und Mittelamerika auf die Mannschaft haben können. Mit Diogo Lamas und Jorginho stehen auch neue treffsichere Stürmer im D03-Aufgebot. Das Tor wird von der neuen Nummer 1 Romain Ruffier (vorher RFCUL) gehütet. 

Die erste Qualifikationsrunde gegen den maltesischen Vertreter Birkirkara FC überstanden die Slowenen als klarer Favorit sehr schmeichelhaft in letzter Minute (1:1 und 2:1). Besser machte es die Mannschaft am vergangenen Wochenende beim 4:0-Auswärtssieg gegen NK Radomlje im ersten Ligaspiel der slowenischen Prva Liga. Dabei konnte sich Stürmer Jakupovic gleich dreimal in die Torschützenliste eintragen und somit erheblich Selbstvertrauen für die Duelle gegen Differdingen tanken. Der 25-jährige Österreicher wechselte schon im Winter zu NK Maribor und soll in dieser Saison den schmerzhaften Abgang von Torjäger Zan Vipotnik (Girondins Bordeaux) vergessen machen. Letzterer wurde in der abgelaufenen Spielzeit Torschützenkönig der heimischen Liga und war aus der Offensive der Slowenen kaum wegzudenken.

„Es ist kompliziert, einen solchen Spieler zu ersetzen, jedoch haben unsere ersten Spiele gezeigt, dass wir im Verbund jederzeit in der Lage sind, Tore zu erzielen. Maribor ist eine Art Übergangsverein, der auf Abgänge dieser Art vorbereitet ist“, erklärte Trainer Damir Krznar. Personell hat der Verein sich in dieser Transferperiode punktuell verstärkt, ohne dabei große finanzielle Sprünge zu machen. In der Mannschaft des Rekordmeisters ist nicht wirklich ein namhafter Spieler wiederzufinden, vielmehr versucht der Verein vermehrt junge vielversprechende Talente aus den Nachbarländern unter Vertrag zu nehmen und weiterzuentwickeln. Eine Ausnahme ist der 35-jährige Routinier Josip Ilicic, der im Oktober 2022 nach zwölf Jahren wieder zu Maribor zurückkehrte. Den ehemaligen Stürmer von u.a. AC Florenz und Atalanta Bergamo werden die Zuschauer am heutigen Abend jedoch nicht zu sehen bekommen, da er genau wie Mittelfeldspieler Bozic mit einer Viruserkrankung ausfällt.