Platz 16: Etzella (12 Punkte)
Abgeschlagen in der Tabelle, abgeschlachtet auf dem Platz: Die Etzella aus Ettelbrück ist nicht erst seit gestern Abstiegskandidat Nummer eins – aber nach dem desaströsen Auftritt gegen den Konkurrenten aus Rosport eigentlich schon mit einem Bein in der Ehrenpromotion. Die Spieler von Trainer Bruno Alves ließen alle Tugenden missen, die es in solch einer Situation braucht. „So wird das nichts“, hatte der Chefcoach in resignierter Weise nach dem blutleeren 1:5 gegen die Victoria ausgesagt. Verloren ist in der Saison, in der es neben drei Siegen und drei Unentschieden 16 Niederlagen gab, aber noch nicht alles. Fünf Punkte fehlen für einen Relegationsplatz. Das Besondere: Am Mittwoch treffen die Ettelbrücker im Nachholspiel der BGL Ligue ausgerechnet auf den Tabellen-14., Käerjeng. Dieser Abstiegskracher wird definitiv zeigen, ob Etzella noch ein Aufbäumen gelingt. Denn das Restprogramm meint es nicht unbedingt gut mit der Alves-Elf, die u.a. noch gegen Niederkorn und Petingen (letzter Spieltag) antreten muss.
Platz 15: Hostert (16 Punkte)
„Beide Mannschaften waren null“ waren die Worte, die der Hosterter Coach Henri Bossi am Sonntag wählte, um die Leistung seines Teams und des FC Monnerich zu beschreiben. Seit seiner Rückkehr in den „Gréngewald“ gab es in vier Spielen erst einen Punkt. Es ist auch der einzige, den die Mannschaft in der Rückrunde holte. Der Blick auf das Torverhältnis zeigt genau, wo das Problem liegt: Die USH hat als schlechteste Offensive der Liga erst 16 Treffer gelandet. Dass ausgerechnet in der kritischen Endphase mit Donovan Bonet (sechs Tore) der beste Torschütze ausfällt, wird nicht helfen. Sechs Punkte fehlen, um den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Realistischer ist demnach die Relegation. Ein Punkt reicht, um zumindest mit Käerjeng gleichzuziehen. Die Chancen auf ein zweites Barragespiel binnen zwei Saisons sind demnach gegeben. Zur Erinnerung: Letztes Jahr boten sich Mamer und die Bossi-Elf einen wahren Krimi – der erst im Elfmeterschießen endete. Ende des Monats fällt die Vorentscheidung, mit unter u.a. zwei aufeinanderfolgenden Kellergipfeln gegen Fola und Etzella.
Platz 14: Käerjeng (17 Punkte)
Neu-Trainer Manuel Peixoto hat die Talfahrt (noch) nicht stoppen können. Am Mittwoch bietet sich der UNK im Nachholspiel gegen Etzella die große Chance, das minimale Polster (ein Punkt Vorsprung auf Hostert) auszubauen. Doch das Gewinner-Gen ist der Mannschaft abhandengekommen: Der letzte Dreier geht auf Oktober 2022 zurück. Dass aufgrund des Trainerwechsels ein möglicher Ruck durch das Team gegangen ist, deutete sich schon auf dem Galgenberg an. Aber wieder einmal war die UNK im Abschluss nicht effizient und wurde dafür bestraft. Das Team kam durch Muric zwar noch einmal heran, verlor dann aber in der Nachspielzeit. Ausgerechnet vor dem nächsten Kellerduell muss demnach ein Genickschlag verdaut werden. Das Comeback des Goalgetters Muric, der drei Wochen verletzt ausfiel, dürfte zumindest die Offensive neu beleben. Bleibt abzuwarten, ob die Abwehrsäulen Mura und Jänisch sowie Mittelfeldspieler Leroux wieder fit sein werden.
Platz 13: Monnerich (21 Punkte)
Am 19. Spieltag rutschte der FC Monnerich auf einen Relegationsplatz ab. Selbst der wichtige Sieg – nicht nur für die Tabelle, sondern auch für die Moral – gegen Hostert half nicht, die Gefahrenzone zu verlassen. Das kleine „Break“ war umso bedeutender, da die UNK im Falle eines Dreiers am Mittwoch nicht vorbeiziehen wird. Für den neuen Trainer Olivier Ciancanelli war es der erste Sieg an der Seitenlinie. Dass der 60-Jährige die richtigen Worte finden würde, hatte der erfahrene Verteidiger Tom Laterza vergangene Woche im Tageblatt-Interview verraten. Am Sonntag führt die Reise des abstiegsbedrohten Aufsteigers zum Tabellenführer Swift, zwei Wochen später steht die Begegnung gegen Düdelingen an. Ein schweres Restprogramm, dessen Höhepunkte die Krimis gegen Käerjeng (7.5.) und Rosport (21.5.) darstellen werden.
Platz 12: Fola (22 Punkte)
Die Escher Fola hat sich zurückgekauft, steckt aber noch immer mitten im Abstiegskampf. Das Debakel in Mondorf wurde zwar abgehakt und die Ärmel nochmal hochgekrempelt, doch die beiden Duelle gegen die Spitzenreiter gingen verloren. Zumindest ließen die zwei kämpferischen Auftritte nicht daran zweifeln, dass noch immer mit der „Doyenne“ zu rechnen ist. Neuzugang Quinol hat in acht Spielen sechsmal getroffen – davon dreimal gegen Monnerich. Auch die Verpflichtung von Innenverteidiger Tawaba, der mit dem 18-jährigen Amou die linke Seite neu besetzt, scheint ein Glücksgriff gewesen zu sein. Die Luft ist und bleibt knapp über dem Strich aber sehr dünn – und hängt in den nächsten Wochen auch von der Formstärke der Monnericher ab. Das weitere Programm der Bensi-Elf hat es in sich: Nach einem weiteren Kellerduell gegen Rosport warten Wiltz und dann ein Escher Derby.
Platz 11: Rosport (25 Punkte)
Als einzige der sechs Mannschaften, deren Saison am seidenen Faden hängt, hat lediglich Rosport keine Reißleine gezogen und stattdessen Trainer Martin Forkel weiterarbeiten lassen. Ob die Victoria tatsächlich in eine kleine Krise schlittert, zeigt sich kommenden Samstag gegen die Fola. Kommen die Escher heran (und auch der FCM), ist der Relegationskampf neu entfacht. Oder, anders ausgedrückt: Die Mannschaft von der Sauer hat die Möglichkeit, an Ostern einen wahren Befreiungsschlag zu landen. Die vergangenen Ergebnisse stimmen positiv. Elf Punkte holten Jimenez, Van Lingen und Co. seit dem Rückrundenauftakt. Und es sieht danach aus, als müsste der Klub wieder einmal bis zum Ende zittern. Der April endet mit dem Doppel-Duell Swift und Düdelingen, erst danach geht es gegen Käerjeng und Monnerich ums Ganze.
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