Dem Peloton waren auf der 5. Etappe von Paris-Nice am Donnerstag die Strapazen des Vortags eindeutig anzumerken. Nicht lange brauchte das Feld, um sich einig zu werden, dass aus dem fünften Teilstück eine reine Transitionsetappe werden sollte. Kein Wind, viel Sonne und zudem keine lästige Echappée, die das Feld hinten zum Tempo zwingen sollte.
Etwas hektisch wurde es bei einem Zwischensprint, den David Gaudu (Groupama-FDJ) gewann. Vorbereitet worden war dieser Teilerfolg von seinen Teamkollegen Kevin Geniets und Arnaud Démare. Gaudu sicherte sich damit sechs Bonussekunden – der Gesamtführende Tadej Pogacar (UAE) beendete den Zwischensprint auf Platz 3 und bekam zwei Bonussekunden. Damit konnte sich der Franzose in der Gesamtwertung auf vier Sekunden an den Slowenen annähern und hat nun nur noch sechs Sekunden Rückstand.
Ansonsten blieb es bis zum Finale auf der längsten Etappe des Rennens zur Sonne ruhig. „Ich konnte meinen ersten Tag in Gelb genießen. Kein Stress, endlich Sonne, wirklich ein guter Tag“, berichtete Pogacar nach 212,4 Kilometern von Saint-Symphorien-sur-Coise nach Saint-Paul-Trois-Châteaux. Während der Slowene sich aus dem Finale raushielt, kämpften die Teams der Sprinter um den Etappensieg. Mit dabei war auch Alex Kirsch (Trek-Segafredo), der Mads Pedersen in Position brachte.
Am Ende hatte der Niederländer Olav Kooij (Jumbo-Visma) die Schnellsten Beine. Pedersen wurde Zweiter, Dritter Tim Merlier (Soudal-Quick Step). Das luxemburgische Quartett kam mit dem Hauptfeld ins Ziel: Bob Jungels (Bora-hansgrohe) wurde 42., Kirsch 103., Geniets 106. und Michel Ries (Arkéa-Samsic) 113. In der Gesamtwertung belegt Jungels mit 2:18 Minuten Rückstand den 18. Platz.
Im Überblick
5. Etappe: Saint-Symphorien-sur-Coise – Saint-Paul-Trois-Châteaux (212,4 km):
1. Olav Kooij (Niederlande/Jumbo-Visma) 5:19:54 Stunden, 2. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo), 3. Tim Merlier (Belgien/Soudal-Quick Step), 4. Matteo Trentin (Italien/UAE Team Emirates), 5. Max Kanter (Deutschland/Movistar Team), 6. Bryan Coquard (Frankreich/Cofidis), … 42. Bob Jungels (Luxemburg (Bora-hansgrohe), … 103. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo), … 106. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ), … 113. Michel Ries (Luxemburg/Arkéa-Samisc) alle gleiche Zeit
Stand in der Gesamtwertung nach 5 von 8 Etappen:
1. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 17:14:52 Stunden, 2. David Gaudu (Grupama-FDJ) 0:06 Minuten zurück, 3. Jonas Vingegaard (Dänemark/Jumbo-Visma) 0:46, 4. Simon Yates (Großbritannien/Team Jayco AlUla) 0:58, 5. Gino Mäder 1:21, 6. Romain Bardet (Frankreich/Team DSM) 1:42, … 18. Jungels 2:18, … 29. Geniets 3:58, … 61. Kirsch 13:22, … 65. Ries 14:44
Am Freitag wird es dann schon etwas hügeliger – über 197,4 Kilometer geht es von Tourves nach La Colle-sur-Loup. Dann steht ein bergiges Schlusswochenende an. „Ich kenne die letzten beiden Etappen in- und auswendig“, sagte Pogacar, der in Monaco lebt. „Wir werden auf meinen Trainingsstrecken unterwegs sein, das wird sehr schön.“ Das Teilstück von Freitag konnte er jedoch nicht erkunden, da „ die Strecke zu spät veröffentlicht wurde“.
Tirreno-Adriatico: Roglic siegt, Kämna in Führung
Der deutsche Radprofi Lennard Kämna hat auf der vierten Etappe der Radfernfahrt Tirreno-Adriatico die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Auf der mit 218 Kilometern längsten Etappe des Rennens genügte dem 26-Jährigen am Donnerstag eine Platzierung in der ersten Verfolgergruppe, um den Italiener Filippo Ganna abzulösen. Den Tagessieg sicherte sich Primoz Roglic. Der Slowene hatte am finalen Hügel im Sprint einer kleinen Spitzengruppe die besten Beine und verwies Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe auf Platz zwei. Arthur Kluckers (Tudor) kam mit 9:58 Minuten Rückstand auf Platz 98. In der Gesamtwertung fällt er um 41 Plätze auf Rang 78 (+10:42) zurück. Am Freitag wird es für Kämna schwer, die Führung erfolgreich zu verteidigen. Die Bergankunft auf 1.451 Metern Höhe in Sarnano-Sassotetto dürfte ihm zwar liegen, doch favorisiert ist Roglic.
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