Stürmer werden an ihren Toren gemessen: Für Jeunesse-Angreifer Maxime Deruffe war das zweite Saisontor am Sonntag gegen Wiltz allerdings mehr als nur ein Aufpolieren der eigenen Statistiken. „Ob es in der Rückrunde mehr werden, weiß ich ja noch nicht“, sagte er mit einem Lachen. „Natürlich setzt man sich eigene Ziele, aber einige Tore bringen mehr als andere. Dieses hat uns drei Punkte beschert. Ich habe in dieser Zeit, in der ich so lange nicht getroffen habe, nie den Kopf hängen lassen und weitergearbeitet.“ Durch das knappe 1:0 gegen die Öslinger blieben die Schwarzen-Weißen zum fünften Mal in Folge ungeschlagen. Nach zwei Unentschieden gegen die Fola und Strassen folgten vor der Winterpause noch Dreier gegen Hesperingen und Rodange. Einen Auslöser für diese Serie hat es nach dem durchwachsenen Start laut dem Franzosen nicht gegeben, aber eine Erklärung: „Die Automatismen haben gegriffen und jeder hat die nötige Seriosität an den Tag gelegt. Wir haben uns mental weiterentwickelt.“
Die Bilanz ist, trotz der Tatsache, dass der Rekordmeister in dieser Phase von Platz 12 auf 8 geklettert ist, mit gemischten Gefühlen zu interpretieren, wie Deruffe meinte: „Es gab interessante und gute Leistungen, aber wir hatten uns eine andere Platzierung vorgestellt.“ Die Winterpause nutzte der Verein, um zusätzliche Variabilität für die Sturmreihe zu rekrutieren. Mit den aktuell 21 Treffern ist die Jeunesse in puncto Tore nämlich das zwölftbeste Team der Liga. Deshalb sicherten sich die Escher mit Moussa Seydi die Dienste einer neuen Angriffskraft – und bescherten Deruffe intern weitere Konkurrenz. Ob Moussa Maazou, Gary Bernard oder auch Bryan Nouvier, „unsere Angriffsreihe verfügt über große Qualitäten und ist schnell. Seydi wird seinen Beitrag leisten. Zu entscheiden, wer letztlich auf dem Platz steht, ist der Job des Trainers.“
„Anderes Gesicht zeigen“
Am Sonntag wird sich zeigen, welchen elf „Bianconeri“ Coach Jeff Strasser gegen den Tabellenzweiten Düdelingen vertraut. 2021 war Deruffe bei seinem damaligen Verein RM Hamm Benfica gesetzt. Am letzten Spieltag war ihm im Stade Nosbaum sogar ein Dreierpack für seinen Ex-Klub gelungen – der beim 3:4-Endstand nicht einmal für einen Punkt reichte. Wie man gegen den Favoriten ins Schwarze treffen kann, weiß er aber trotzdem. „Man muss hochkonzentriert sein und auf den kleinsten Fehler lauern. Das bedeutet auch, dass es mental eine Herausforderung werden kann, bis sich die erste Möglichkeit bietet und sich Räume öffnen.“
Drei Monate später stand er im August dem F91 erstmals mit der Jeunesse gegenüber. Sein erster Einsatz über 90 Minuten für die Escher endete mit einer 0:3-Niederlage. Als „heftige Klatsche“ beschrieb der 33-Jährige diese Erfahrung: „Wir müssen uns dafür revanchieren und ein anderes Gesicht zeigen.“ Das wollen die ehemaligen Leader nach ihrem Rückschlag gegen Niederkorn allerdings auch. „Das muss ein harter Schlag für sie gewesen sein. Aber das wird uns nicht beeinflussen. Wir müssen auf unsere Stärken vertrauen. Wir haben eine qualitativ starke Mannschaft, die gewinnen will. Wir dürfen uns gegen den F91 nicht minderwertig fühlen, auch wenn die Tabelle möglicherweise etwas anderes sagt.“
Steckbrief
Maxime Deruffe
Geboren am 13. Mai 1988
Position: Stürmer, Linksaußen
Größe: 1,75 m
Bisherige Vereine: SA Sézanne, Saint-Dizier, RC Epernay (alle F), Déifferdeng 03, RM Hamm Benfica, Jeunesse Esch
Statistiken (Saison 2021/22): 12 BGL-Ligue-Spiele, 2 Tore (696 Minuten), 1 Pokalspiel (27 Minuten)
Statistiken (BGL Ligue): 73 Spiele, 26 Tore
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können