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WM-QualifikationGegen Nordirland dürfen die „Roten Löwinnen“ keine Geschenke erwarten

WM-Qualifikation / Gegen Nordirland dürfen die „Roten Löwinnen“ keine Geschenke erwarten
An Freistoß-Spezialisitin Marta Estevez führte in den vergangenen Monaten bei der FLF-Auswahl kein Weg vorbei Archivbild: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Die FLF-Auswahl erwartet zum Abschluss ihrer WM-Qualifikationskampagne ein britisches Menü. Gegen die beiden EM-Teilnehmer Nordirland und England wollen die „Roten Löwinnen“ ihre rasante Entwicklung unter Beweis stellen. Am Freitag beginnt der Doppeltermin mit dem Heimspiel gegen die nordirische Nationalmannschaft um 18.30 Uhr im Stade Emile Mayrisch in Esch. Danach brechen die FLF-Damen nach Stoke auf.

„Wir waren unerfahren“, erinnerte sich Dan Santos an das 0:4 in Belfast. „Wie groß die Lücke heute ist, wissen wir nicht. Wir sind gespannt, wie das laufen wird“, fügte der FLF-Nationaltrainer hinzu. Doch das Scheinwerferlicht, das diese WM-Qualifikationskampagne bereits für die Luxemburger Damen dargestellt hat, brachte ein paar Karrieresprünge mit sich. Neben Kapitänin Laura Miller spielen inzwischen vier weitere Nationalspielerinnen im Ausland.

Mittelfeldspielerin Charlotte Schmit und Torhüterin Emma Goetz wechselten im Sommer in die Nachwuchsabteilung des Bundesligisten SC Freiburg. „Charlotte hat eine gute und harte Vorbereitung hinter sich. Sie ist mit der ersten Mannschaft im Trainingslager gewesen. Ich hoffe, dass sie fit in den Beinen und im Kopf ist. Es ist keine Geheimnis, dass sie am Freitag in der Startelf stehen soll.“ Gleiches Bild in Belgien: Caroline Jorge bekam Extra-Lob vom Trainerteam und wird in naher Zukunft an die Aushängeelf um Miller und Co. herangeführt. 

Doch nicht alle Spielerinnen haben in den vergangenen Wochen derart intensive Trainingswochen absolviert. Während die Racing-Frauen in der Champions League unterwegs waren, fehlt den Ligue-1-Frauen teils der Spielrhythmus, da die Meisterschaft erst nach den beiden Länderspielen beginnt. „Unser Fitnesstrainer Kevin Rutare hat das in den letzten Wochen etwas gesteuert. Die Intensität der vergangenen Tage war aber sehr hoch. Am Freitag stehen die Spielerinnen in der Startelf, die bereit dafür sind. In so kurzer Zeit kann man nur noch sehr geringe Kleinigkeiten anpassen“, sagte Santos.

Rechenspielchen

Der nordirische Kader ist zu 90 Prozent der gleiche wie im vergangenen Jahr. Nur die Formkurve der Truppe von Kenny Shiels ist diesmal anders. Der EM-Teilnehmer fuhr im laufenden Kalenderjahr erst einen Sieg ein (3:1 gegen die Färöer Inseln). Es folgten ein Remis gegen die Schweiz sowie sieben internationale Niederlagen – davon drei bei der Europameisterschaft im Juli in England. „Sie waren für die EM qualifiziert und sind dazu verdammt, gegen uns zu gewinnen, wenn sie sich an den letzten Strohhalm klammern wollen“, erklärte Santos im Hinblick auf die WM-Qualifikation. „Sie hoffen noch, als bester Gruppenzweiter ein WM-Ticket zu ergattern. Aufgrund dieser Rechenspielchen können wir uns mit absoluter Garantie darauf einstellen, dass sie uns keine Geschenke präsentieren werden.“

Für die „Roten Löwinnen“, die eigentlich nur noch eine Sensation vom vierten Tabellenplatz verdrängen könnte, geht es dagegen darum, die allererste WM-Kampagne würdig zu beenden – und ihre spielerischen Fortschritte zu zeigen. „Die Entwicklung ist da. Das haben wir festgestellt. Sonst hätten wir auch keine Punkte eingefahren. Gegen Lettland waren im Juni die Batterien nach einer langen Saison leer, da waren wir selbst schuld, dass es so ausgegangen ist. Am Freitag wollen wir phasenweise mitspielen, gegen einen Gegner, der sich für die EM qualifiziert hat. Wenn uns das gelingt, haben wir noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.“ Santos forderte deshalb spielerische Akzente. „Auch wenn uns das möglicherweise Gegentore kostet. Deshalb werden gegen Nordirland auch die Nationalspielerinnen auflaufen, die die Qualitäten haben, den Ball nicht nur zu halten, sondern auch so laufen zu lassen, dass wir uns Torchancen erarbeiten.“

Hohe Ziele für den letzten Auftritt vor heimischer Kulisse. Bislang haben sich die FLF-Frauen bei dieser Aufgabe recht gut aus der Affäre gezogen. „Außer die beiden Spiele im Stadion, bei denen wir mental untergegangen sind, haben wir uns zu Hause gut präsentiert. Aber sowohl gegen Österreich als auch die Tore in der Nachspielzeit gegen England tun in der Endabrechnung weh. Trotzdem kann man bereits jetzt von einer guten Kampagne sprechen.“

Das FLF-Aufgebot

Tor: Emma Goetz (SC Freiburg U20/D), Lucie Schlimé (Bettemburg), Anais Weyer (FC Metz U19/F)
Abwehr: Isabel Albert (Bettemburg), Jessica Becker (E Wormeldingen), Ashley Delgado (Diekirch), Kimberley Dos Santos (Racing), Catherine Havé (E Wormeldingen), Emma Kremer (Junglinster), Mariana Lourenco (Diekirch), Noémie Tiberi (Junglinster) 
Mittelfeld: Marta Estevez (Racing), Edina Kocan (Racing), Kelly Mendes (Mamer), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (SC Freiburg U20/D), Marisa Soares (E Differdingen)
Angriff: Caroline Jorge (Standard Liège II/B), Joana Lourenco (Diekirch), Nathalie Ludwig (E Rosport), Julie Marques (E Wintger), Martine Schon (E Wintger), Amy Thompson (Mamer)