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NationalmannschaftFLF-Damen wollen Platz vier verteidigen

Nationalmannschaft / FLF-Damen wollen Platz vier verteidigen
FLF-Nationaltrainer Dan Santos könnte noch ein paar Spielerinnen nachnominieren Foto: Gerry Schmit

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Die Entwicklung des Luxemburger Frauenfußballs ist nicht von der Hand zu weisen. Damit die allerersten drei Punkte in der WM-Qualifikation vom vergangenen Jahr kein Einzelfall bleiben, wird bei der FLF weiter in die Damen investiert. Sportlich gesehen bekommt es die Mannschaft von Dan Santos während der Osterferien zu Hause mit zwei Teams zu tun, die in der Tabelle hinter den „Roten Löwinnen“ liegen – und dies soll, so das Ziel, auch nach den Aufeinandertreffen mit Lettland und Nordmazedonien so bleiben. 

Es war nicht der Coach selbst, sondern Personalchef Erny Decker, der am Donnerstagmorgen in Monnerich das Wort ergriff. Mit einer guten Nachricht: Der Vertrag von Damen-Nationaltrainer Dan Santos wurde um zwei Jahre verlängert, bis Juni 2024. „Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm weitere Fortschritte machen werden“, begründete Decker die Entscheidung des FLF-Verwaltungsrats. Auch ein weiterer Trainer wird eingestellt werden. Santos beschrieb die Veränderungen als „Gesamtpaket“. Mit der personellen Unterstützung soll bewusst an der Breite der Basis gearbeitet werden – und in Zukunft auch eine U19/U20-Mannschaft auf die Beine gestellt werden. „Damit das Loch von den jüngeren Jahrgängen zu der A-Mannschaft nicht so groß ist. In zwei Jahren werden wir eine Bilanz ziehen“, schickte Santos voraus. 

Dort werden auch die Ergebnisse der ersten WM-Qualifikation einfließen. Ein historischer Auswärtssieg in Nordmazedonien steht bereits zu Buche. Doch Trainer und Verband sind sich einig: „Wir stehen am Anfang. Es kam kein Druck von der FLF. Wir müssen uns Zeit geben, um zu sehen, ob wir weitere Anpassungen machen müssen. Wir sind noch immer im Aufbau und gegenüber anderen Nationen im Rückstand.“ Trotzdem werden die beiden nächsten Heimspiele gegen Lettland und Nordmazedonien richtungsweisend sein. Die Tabelle kann im Hinblick auf die nächste Auslosung und einen erneuerten Modus enorm wichtig werden. „Deshalb wollen wir auf Platz vier bleiben“, erklärte Santos. 

Das Jahr begann für die FLF-Frauen mit Kantersiegen gegen Tahiti. Positive Ergebnisse und viele Tore – doch auch ein paar Enttäuschungen personeller Natur wurden gezählt. „Verschiedene Spielerinnen haben gepunktet, andere weniger.“ Nicht für die beiden nächsten Länderspiele nominierte Santos Marina Lourenco, Noémie Raths und Martine Schon, die alle an den Spätfolgen ihrer Corona-Infektionen leiden. Nachnominierungen sind nicht ausgeschlossen. Für Stürmerin Kim Olafsson kommt ein internationaler Einsatz nach ihrer Verletzung allerdings zu früh. 

Ihrem ersten Einsatz fiebern dagegen drei 16-Jährige entgegen. Während Emma Goetz im Tor wohl nicht an Nummer eins Lucie Schlimé vorbeikommen wird, stehen die Chancen nicht schlecht für Charlotte Schmit und Caroline Jorge. „Sie haben auch im Verein überzeugt, vor allem Caroline“, lobte Santos die Youngsters, der die gute Form der Spielerinnen unterstreicht. „Wir schauen, wer uns direkt helfen kann. Die Tür steht immer offen – rein oder raus.“

Weniger Druck

Nachdem die ersten Heimauftritte im Stade de Luxembourg stattfanden, wird es für die Duelle gegen Lettland (in Niederkorn) und Nordmazedonien (in Esch/Stade Emile Mayrisch) einen Tapetenwechsel geben. Santos sieht die kleinere Kulisse als einen Vorteil für seine Mannschaft an. „Es ist weniger Druck für die Mädchen.“ Dabei stehen zwei unheimlich wichtige Partien bevor. Nordmazedonien steht nach einem Sieg gegen den Tabellenletzten Lettland auf Platz fünf. „Trotzdem ist Lettland stärker einzuschätzen. Auch das Ergebnis täuscht. Die drei Treffer fielen nach Standards – obschon die Lettinnen spielerisch dominiert haben. Das Rückspiel zwischen diesen beiden Teams wird sicherlich anders verlaufen. Und auch wir sind noch nicht so weit, um zu sagen, dass wir Punkte einfahren müssen.“

Denn auch das 3:2 in Nordmazedonien war für die Luxemburgerinnen ein Tag, an dem alles optimal verlief – und auch das Glück auf ihrer Seite war. Die Heimmannschaft traf in der Schlussphase die Latte. „Es wird nicht einfach, Favorit sind wir nicht. Aber die gehen jedes Mal auf den Platz, um zu gewinnen. Wir hoffen, dass wir unseren ersten Heimsieg oder einen Punkt in Luxemburg feiern können, nachdem wir schwere Gegner im Stade de Luxembourg hatten.“

Die Lettinnen werden wohl in einem 4-4-2-System antreten und ein hohes Pressing aufziehen wollen. „Sie sind nicht die Schnellsten, allerdings von ihrer Athletik her sehr beeindruckend, groß und schwer. Das ist schon ein Unterschied zu unserem Kader. Sie wollen das Spiel sauber von hinten raus aufbauen. Das kommt uns entgegen. Ich denke, dass das auch für die Zuschauer interessant wird, da sich auf dem Platz in Niederkorn ein ganz ansehnliches Spiel entwickeln kann.“ Die Tickets werden zehn Euro kosten und werden auf www.flf.lu verkauft werden. Zusätzlich könnte auch eine Abendkasse geöffnet werden, dies stand am Donnerstag noch nicht fest.

Nicht nur die Zuschauer, auch die Scouts könnten auf ihre Kosten kommen. Kate Thill und Laura Miller sind derzeit die einzigen Auslandsspielerinnen. Aufgrund der Doppelbelastung Schule/Fußball und der täglichen Fahrten nach Lüttich hat Julie Marques ihr Kapitel beim Standard nach nur sechs Monaten beendet. „Ich verstehe ihren Schritt nach hinten. Aber wenn sie sich im Kopf gut fühlt, wirkt sich das auch auf die Leistung in der Mannschaft aus“, sagte der Nationaltrainer.

Das Programm

WM-Qualifikation, Gruppe D:
Freitag, 8. April, 18.00 Uhr: Luxemburg – Lettland in Niederkorn
Dienstag, 12. April, 18.00 Uhr: Luxemburg – Nordmazedonien im Stade Emile Mayrisch in Esch

Das Aufgebot

Tor: Lucie Schlimé (Itzig/CeBra), Sheila Hoja (Mamer), Emma Goetz (Wintger)
Abwehr: Emma Kremer (Junglinster), Jessica Becker (E Wormeldingen), Isabel Albert (E Wormeldingen), Sadine Correia (Bettemburg), Ashley Delgado (Diekirch), Catherine Havé (E Wormeldingen), Noémie Tiberi (Junglinster)
Mittelfeld: Marta Estevez (E Wormeldingen), Edina Kocan (Racing), Kelly Mendes (Junglinster), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (E Wormeldingen), Marisa Soares (Mamer)
Angriff: Kate Thill (Bridgeport Purple Knights/USA), Joana Lourenco (Diekirch), Jill de Bruyn (E Wormeldingen), Julie Marques (Wintger), Kimberly dos Santos (Racing), Amy Thompson (Mamer), Caroline Jorge (E Wormeldingen)