Rückblick auf die Zeitfahren
Mit Marie Schreiber (Juniorinnen), Arthur Kluckers, Loïc Bettendorff (beide Espoirs), Noé Ury und Mathieu Kockelmann (Junioren) haben fünf luxemburgische Radsportler bereits einen Auftritt bei der diesjährigen Straßenrad-Weltmeisterschaft hinter sich gebracht. Zwar sorgte Kockelmann mit einem 27. Platz für ein ordentliches Ergebnis, doch insgesamt hätte Christian Helmig mehr erwartet. „Wir – und auch die Athleten – dachten, dass da mehr drin sei“, sagt Helmig. „Loïc Bettendorff (52. von 67) hat das abgerufen, was im Bereich des Möglichen drin war. Arthur Kluckers (41. von 67) hingegen hatte Probleme mit dem Rücken und fand keine gute Sitzposition. Er konnte seine volle Leistung nicht abrufen.“ Ähnlich wie Kluckers erging es auch Marie Schreiber (40. von 55). „Wir müssen der Sache auf den Grund gehen und schauen, was der Auslöser dieser Rückenprobleme war. Beide können eigentlich mehr.“
Junioren
Gleich vier luxemburgische Starter werden am Freitag bei den Junioren die 121,4 Kilometer angehen. „Mit Mathieu Kockelmann und Alexandre Kess haben wir zwei Fahrer, die sehr gut drauf sind. Das Gleiche gilt aber auch für Mil Morang. Arno Wallenborn komplettiert ein interessantes Team“, erklärt Helmig. „Wir wollen ein gutes Ergebnis einfahren.“
Espoirs
Auch am Freitag wird ein weiteres FSCL-Quartett die WM-Bühne betreten. Bei den U23 rechnet sich Helmig eine gute Platzierung aus. „Wir werden uns nicht festlegen, wer unser Kapitän ist. Am Tag selbst werden wir die Taktik mit dem Nationaltrainer besprechen.“ Insgesamt sind die Espoirs sehr vielseitig aufgestellt. Tom Paquet kann laut Helmig als eine Art Joker eingesetzt werden. Cédric Pries hingegen sei ein guter Allrounder, der „alles kann und sich für nichts zu schade ist“. Außerdem ist mit Mats Wenzel ein Fahrer am Start, der immer wieder den Sprung in die Ausreißergruppen schafft und damit den Druck vom Team nehmen könne. Kluckers vervollständigt die Mannschaft. „Ich hoffe, dass sich Arthur Kluckers von der Tour de Luxembourg erholt hat. Es ist nicht unbedingt die Strecke, die auf ihn zugeschnitten ist. Es ist aber eine Strecke für Luxemburger: Genau das ist das Terrain, auf dem unsere Jungs und Mädels gut sind.“
Juniorinnen
Etwas enttäuschend war die Vorstellung von Marie Schreiber beim Zeitfahren, doch das 18-jährige Nachwuchstalent hat nun die Chance auf Wiedergutmachung. „Sie ist zu mehr fähig, als sie gezeigt hat“, sagt Helmig. „Wir wissen alle, dass sie viel Potenzial hat. Für sie gilt es nun, Rennerfahrung zu sammeln. Das ist aber vor allem bei den Damen schwierig.“ Die Cyclocross-Spezialistin habe sich gezielt auf die bald beginnende Saison in ihrer Disziplin vorbereitet – und „sollte damit vom Leistungsvermögen her gut drauf sein“, denkt Helmig. Bei der EM fuhr sie nicht über den Zielstrich, kam kurz vor dem Rennen aber erst aus einem Höhentrainingslager. „Ihr fehlt etwas die Erfahrung, wie sie sich im Feld verhalten muss. Wenn sie das am Samstag aber hinbekommt, ist für sie sicher eine gute Platzierung drin. Doch gerade bei den Juniorinnen muss man aufpassen. Ein kleiner Fehler oder eine falsche Positionierung kann schnell dazu führen, dass man 10, 15 Plätze abrutscht.“
Elite Damen
Nach ihrem Sturz bei der Simac Ladies Tour am 27. August hat Christine Majerus kein Rennen mehr bestritten. Majerus habe sich von einer Gehirnerschütterung aber nun erholt. „Sicher hatte sie keine optimale Vorbereitung. Christine Majerus reist aber nicht zu einer WM an, wenn sie nicht fit ist“, betont Helmig. Mit Nina Berton wird Majerus eine Unterstützerin haben. „Nina Berton wird versuchen, ihr so gut es geht zu helfen. Wenn es allerdings zur Sache gehen wird, wird ihr die Erfahrung und die Härte fehlen, das Tempo mitzugehen.“ Majerus wird ihr zehntes WM-Straßenrennen angehen, 2019 erreichte sie in Norwegen mit dem 6. Platz ihr bestes Ergebnis. „Es wird auch in diesem Jahr ein ähnliches Szenario wie sonst. Christine Majerus wird gegen Ende als Einzelkämpferin gegen die großen Nationen fahren müssen. Sie muss sich entscheiden, bei welcher Gruppe sie mitgeht und bei welcher nicht. Da gehört viel Erfahrung dazu, aber auch viel Glück. Die Strecke hingegen liegt ihr.“
Elite Herren
Ein wenig ärgert Helmig immer noch, dass Luxemburg nur knapp vier Startplätze verpasst hat. „Wir hätten in diesem Jahr definitiv mehr Fahrer gehabt, die sich gegenseitig hätten unterstützen können, um am Ende ein gutes Resultat herauszufahren. Es hat leider nicht viel an Punkten gefehlt.“ Mit Alex Kirsch und Kevin Geniets hat die FSCL dennoch zwei Fahrer nominiert, die in letzter Zeit für gute Auftritte sorgten. Während Geniets bei der Vuelta unterwegs war, sorgte Kirsch bei der Tour de Luxembourg für einen Feinschliff der Form. „Kevin hat nach der Vuelta und der EM etwas Ruhe bekommen, das hat ihm sicherlich gutgetan. Alex ist eine starke Tour de Luxembourg gefahren. Er kennt die Straßen hier und weiß, wie er sich positionieren muss. Wir haben ein gutes Team am Start.“ Das Duo wird sicherlich davon profitieren können, dass es nicht an ihm ist, das Tempo zu gestalten. „Sie können sich verstecken und müssen nicht arbeiten. Danach müssen sie schauen, dass sie am richtigen Ort zur richtigen Zeit sind – wenn das klappt, ist eine gute Platzierung definitiv drin.“
Das Programm
Freitag, 24. September:
Straßenrennen Junioren (121 km) mit Mathieu Kockelmann, Alexandre Kess, Mil Morang, Arno Wallenborn
Straßenrennen Espoirs (160, 9 km) mit Arthur Kluckers, Cédric Pries, Tom Paquet, Mats Wenzel
Samstag, 25. September:
Straßenrennen Juniorinnen (75 km) mit Marie Schreiber
Straßenrennen Elite Damen (157,7 km) mit Christine Majerus und Nina Berton
Sonntag, 26. September:
Straßenrennen Elite Männer (268,3 km) mit Kevin Geniets und Alex Kirsch
Junioren und Espoirs haben das Soll absolut erfüllt !
Selten war unser Ländchen so präsent in den Schlusskilometern einer WM wie heute Freitag 24 september 2021.
Hat die Skoda Tour de Luxemburg vielleicht den letzten Kick gegeben.
Vor allem WALLENBORN und KLUCKERS haben sich gezeigt.
Weiter so !
N.b. keiner sieht die Arbeit die dahinter steckt !