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PokalfinaleDie Reaktionen nach dem Pokalsieg des Racing: „Wir waren Gladiatoren“

Pokalfinale / Die Reaktionen nach dem Pokalsieg des Racing: „Wir waren Gladiatoren“
Gérard Mersch (3.v.l.) hatte wohl den jüngsten Racing-Fan im Gepäck – der sich von der Partystimmung nichts anmerken ließ Gerry Schmit

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Jeff Saibene und sein Trainerstab lagen sich in den Armen, die Auswechselspieler stürmten das Feld: Der Gewinn der Coupe de Luxembourg war nicht nur für den Coach ein erster Titel, sondern auch für viele seiner Kicker. 

Fantastisch – das war das Adjektiv, das Jeff Saibene nach seinem ersten Titelgewinn als Trainer nutzte. „Wir haben gekämpft. Es ist fantastisch, ein solches Finale zu gewinnen. Wir hatten irgendwann das Momentum auf unserer Seite. Ich will nicht sagen, dass es unverdient war, aber es war auf jeden Fall spannend bis zum Schluss.“ Auf persönlicher Ebene hat der 53-Jährige damit ein neues Kapitel geschrieben. „Mit St. Gallen aufzusteigen oder Bielefeld zu retten, das ist genauso wichtig. Aber ehrlich sagt, das ist der offiziell erste Titel und das ist wirklich schön.“

Matchwinner Yann Mabella stand während des Pokals zweimal richtig – nachdem er selbst einen Riesenbock geschossen hatte. „Mir waren die Kritiken der letzten Wochen bewusst, aber wir alle zusammen haben nicht aufgehört weiterzuarbeiten. Wir wussten, dass es um Details geht, dass wir nicht viele Chancen haben würden und dass diese dann reingehen müssen. Wir waren defensiv solide, hatten drei Chancen und daraus haben wir drei Tore gemacht.“ Ob seine Reise beim Racing weitergehen wird, wusste er nach dem Sieg noch nicht. Mehrere Angebote sollen vorliegen. Ein klares Bekenntnis zu den Hauptstädtern gab es jedenfalls nicht. „Mein Vertrag ist vorbei und ich werde sehen, was passiert.“

Kapitän Romain Ruffier ließ sich lange Zeit, um mit dem Pokal vor seine Mannschaft zu treten – und die Trophäe bei der „We are the Champions“-Hymne in die Höhe zu strecken. Nach der enttäuschenden Meisterschaft hat dieser eine Abend eine komplette Saison gerettet. „Während des vergangenen Jahres haben wir viele Fehler gemacht und geschwächelt. Es hat uns oft an Konzentration gefehlt. Heute sind wir aber als eine sehr starke Mannschaft aufgetreten – wir waren eine große Mannschaft. Wir waren Gladiatoren.“

Einen von ihnen hatte er am Tag zuvor als Carlos Tevez beschrieben – nämlich Angreifer Emmanuel Françoise. „Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass er mir diesen Namen gegeben hat“, lachte der Stürmer. „Ich bedanke mich dafür. Aber es war vor allem eine echte Teamarbeit, gegen eine tolle Mannschaft aus Düdelingen. Wir haben es verdient, weil wir haben wirklich alles gegeben während der 90 Minuten. Dieser Pokal tut uns wirklich gut. Ich kann die gesamte Mannschaft nur beglückwünschen.“

Dwayn Holter wurde wegen Knieproblemen (nach einem Duell in der 10.) in der Pause ausgewechselt. „Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben Tore geschossen, sie auch. Am Ende des Tages ist es verdient, weil der Wille war mehr da. Daher ist es auch verdient, dass wir den europäischen Qualifikationsplatz geholt haben und das Pokalfinale gewannen.“

Für Ricky Delgado war es das letzte Spiel im Trikot des F91 Düdelingen. Er wird zum Ligakonkurrenten Swift wechseln. Durch diese letzte Niederlage verpasst er einen europäischen Sommer mit seinem neuen Klub. Er ärgerte sich nach Spielende logischerweise über die Entstehung der Racing-Treffer: „Die drei Gegentore dürfen wir einfach nicht bekommen. Das erste Gegentor ist ein Standard, eigentlich unsere Stärke in dieser Saison. Aus einer Ecke für uns entsteht ein Konter, der zum zweiten Gegentor führt. Das dritte Gegentor ist dann ein individueller Fehler, der so nicht passieren darf. Defensiv machten wir in diesem Finale Fehler, die uns einfach nicht geschehen dürfen und welche uns um den Sieg gebracht haben.“

Sein Trainer Carlos Fangueiro sprach die gleichen Probleme an. „Wir haben in diesem Pokalspiel zu viele Torgelegenheiten liegen lassen. Defensiv waren wir nicht konzentriert genug. Eigentlich haben wir gut gespielt, wir haben das Spiel sehr gut verlagert. Nur haben wir zu wenig aus unserem Ballbesitz und unserem Offensivspiel getan.“ Er hatte aber noch etwas anderes auf dem Herzen: „Eigentlich wollte ich mich nicht zum Schiedsrichter äußern. Das Pokalfinale findet in einem tollen Stadion zwischen zwei Topmannschaften statt, welche ein schönes Fußballspiel zeigten, aber der Schiedsrichter war bei vielen Elfmeterentscheidungen für uns absolut nicht auf der Höhe.“