Der Swift ist seinen eigenen Ansprüchen vergangene Woche in Skopje nicht gerecht geworden – und muss am Donnerstagabend in einem Wettlauf gegen die Zeit vor heimischem Publikum einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen, wenn denn der Traum der Gruppenphase weitergehen soll. Von diesem Ziel hatte Trainer Carlos Fangueiro am Tag vor dem Duell erstmals gesprochen – und auch am Mittwoch, vor dem entscheidenden Rückspiel, nochmal unterstrichen. Besonders die Namen der potenziellen Play-off-Gegner (Mostar/BIH oder Breidablik/ISL) hatten die Hoffnungen nochmal befeuert. Inzwischen deutet alles auf ein Duell gegen die Isländer hin.
Doch auf dem Platz folgte zum Auftakt des Doppeltermins ein ernüchternder Auftritt für den ambitionierten Klub um Sponsor Flavio Becca. Der Luxemburger Meister war besonders in den ersten 45 Minuten nicht präsent und bekam in sämtlichen Zweikämpfen den zweiten Preis. „Ich sah ein Team, das die nötige Aggressivität vermissen ließ. Wir waren vorne nicht spritzig und haben irgendwie genau das Gegenteil von dem gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, fasste der Coach zusammen.
Das Unheil nahm seinen Lauf, als der Überraschungsgast des Tages, Keeper Youn Czekanowicz, sich in der 23. einen Blackout leistete. Auf die Frage, wie Fangueiro die Torwartfrage für das Rückspiel lösen wird, meinte der 46-Jährige: „Ich habe mich noch nicht entschieden. Es gibt noch zwei, drei Positionen, die offen stehen. Ich bin aber überzeugt, dass jeder, der spielen wird, der Mannschaft in die Play-offs verhelfen will.“
Auch in der Liga lief es am Wochenende nicht nach Plan. Zwei Niederlagen in Folge, so etwas hatte es beim Swift zuletzt im Dezember 2021 gegeben. In seinen sieben Pflichtspielen der laufenden Saison kassierte der Verein 12 Gegentreffer. Fangueiro entschärfte: „Sechs davon wegen Elfmetern … Jeder hat die Gegentreffer gesehen. Bei einigen hätte man nie gedacht, dass sie reingehen würden. Aber so ist Fußball. Nur diejenigen, die selbst nicht auf dem Platz stehen, begehen keine Fehler. Wir haben uns die Szenen angeschaut und fest vorgenommen, dass es nie mehr dazu kommt.“
Alioui in den Startlöchern
Doch nicht nur in der Defensive haben sich Schwachstellen bei den Hesperingern offenbart. Von fünf Torchancen im zweiten Abschnitt des Duells in Skopje konnte nur eine genutzt werden. Umso optimistischer stimmt es den Trainer, dass Neuzugang Rachid Alioui rechtzeitig wieder in Form gekommen ist: „Am Montag haben wir gegen Rodange getestet. Er hat 40 Minuten gespielt und das Tor gemacht. Ohne Risiken einzugehen, denke ich, dass er uns gegen Struga eine Stunde hilfreich sein kann. Er ist erfahren, technisch unheimlich stark und seine Schüsse sind echte Raketen.“
Gegner Struga konnte man sich derweil in den vergangenen Tagen ausschließlich auf die Aufgabe in Luxemburg konzentrieren. Die Meisterschaftspartie gegen Shkendija wurde verlegt, sodass Stürmer Besart Ibraimi und Co. am vergangenen Wochenende spielfrei hatten. „Wenn man in den Zonen verteidigt, muss man hoch konzentriert sein, um so einem Spieler keine freien Räume zu bieten. Ich werde wegen eines Spielers aber nicht meine ganze Philosophie über den Haufen werfen“, meinte Fangueiro auf die Frage, wie man den Dreifachtorschützen in Schach halten kann.
Beim Swift hat man etwas gutzumachen. Das sei allen bewusst, meinte der Coach. „Eine Niederlage ärgert immer, egal, gegen wen und wann. Ich weiß aber, dass die Spieler sich ihrer Chance bewusst sind. Ich spüre, dass der Willen da ist, diese Qualifikation zu schaffen.“
Die Aufgebote
Swift Hesperingen:
Tor: Youn Czekanowicz, Geordan Dupire, Anthony Sadin
Abwehr: Abdoul Dante, Nego Ekofo, Dylan Cardoso, Ricky Delgado, Simao Martins, Yann Matias, Davis Spruds, Jaime Simoes, Aldin Skenderovic
Mittelfeld: Clément Couturier, Dominik Stolz, Bryan Nouvier, Jérôme Simon, Charles Morren, Gustavo Hemkemeier, Yanis Bouazzati
Angriff: Rachid Alioui (?), Paul Ayongo, Dejvid Sinani, Lado Akhalaia, Lucas Correia
Trainer: Carlos Fangueiro
FC Struga (MKD):
Tor: Kristijan Kitanovski, Raif Mirseloski, Vedran Kjosevski
Abwehr: Hadis Tairi, Medzit Neziri, Besart Jrivanjeva, Ard Kasami, Ardi Idrizi, Edis Malikji, Vangjel Zguro, Anes Istrefi, Sava Radic
Mittelfeld: Flamur Tairi, Besmir Bojku, Bunjamin Shabani, Hogan Upka, Jusuf Kaba, Valentin Kocoski
Angriff: Mentor Mazrekaj, Abdulhadi Yahya, Besart Ibraimi, Marjan Radeski, Senad Jarovic, Hristijan Maleski
Trainer: Shpetim Duro
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